Windkraft zur Privatnutzung – Stromeigenverbrauch

PETERSAURACH (Eig. Ber.)

Mitte September wurde in Petersaurach eine der ersten Kleinwindkraftanlagen zur Dachmontage aufgestellt. Auf Grund der Vibrationen am Mast und den Verwirbelungen der umliegenden Gebäude war es nicht möglich, das Windrad auf einem Wohnhaus zu installieren, daher wurde die Garage genutzt. Für die Betreiber war es wichtig, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten, auch wenn derartige Anlagen bisher nicht bezuschusst werden. Eine umfangreiche Recherche und Planungsarbeit lag dem Windrad zugrunde. Mit dem Landratsamt wurden Immissionsschutz-Fragen (100ms = 40 dB) und die Höhe erörtert (Art. 57 Abs.1 Nr.3 Buchst. b) BayBO), um ein verfahrensfreies Projekt zu ermöglichen. Nach Abstimmung mit den unmittelbaren Nachbarn – die dies sehr positiv ansahen – und der Gemeinde, stand der Umsetzung nichts mehr im Wege. Ein besonderer „Kniff“ ist die Windfahne, die sich bei Starkwind zur Seite neigt und somit den Rotor seitlich zur Windrichtung verstellt um ihn abzubremsen. Technische Daten: Höhe an Dachaustritt 10m, max. Leistung 600 Watt (1 Phase), Rotorbremse mit Steuereinheit und einem Wechselrichter, Durchmesser der drei Rotoren 1,6 Meter, Gewicht 35 kg (ohne 2 Zoll Mast). Die Befestigung am Mast sowie die Kabelführung und das Wuchten der Blätter stellte sich als Herausforderung dar, die es zu meistern galt. Ein besonderer Dank gilt den acht Helfern, die das vormontierte Windrad auf das Dach hoben und am Giebel verschraubten. Der Erfolg stellte sich sofort ein und das Windrad begann sich zu drehen. Jetzt war es elementar wichtig, die Bremseinrichtung einzubauen, um ein Überdrehen zu vermeiden. Über eine 3 x 2,5 qm mit FI und 16 Ampere Leitung wurde der Zählerkasten angeschlossen, um den so produzierten Strom gegenzuzählen. Ausblick: In den nächsten Ausbaustufen ist geplant ein Hybridsystem zu implementieren, um unter anderem den Heizungs- sowie Warmwasserspeicher in der Übergangszeit zu erwärmen. Dazu wird ein Solarfeld und bei positivem Ertrag eine zweite Windkraftanlage installiert. Resümee nach den ersten 14 Tagen: Obwohl der Wind noch nicht richtig blies, ist ein guter Ertrag festzustellen, da die Anlauf-Geschwindigkeit von 5m/s schnell erreicht ist. Befragungen der Anwohner ergaben, dass das Windrad kaum hörbar ist. Ebenso ist es sehr unauffällig hinsichtlich Farbgestaltung und Sichtbarkeit. Um den ökologisch erzeugten Windstrom effektiv nutzen zu können, gehört es auch dazu, alle Stromverbraucher im Haushalt zu überprüfen und etwaige Stromfresser auszutauschen. Nur dann kann auf lange Sicht eine Stromersparnis erlangt werden.

Fotos: Privat

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