Storchennachwuchs mit Kennnummer versehen
BECHHOFEN
Im Neuendettelsauer Ortsteil Bechhofen hat nun nach längerer Wartezeit ein Storchenpaar auf dem dortigen Feuerwehrhaus sein Domizil errichtet – und Nachwuchs stellte sich auch schon ein. Zwei Jungstörche lagen im Nest und ein unbefruchtetes Ei war ebenso dort zu finden. Am Tag der Beringung kam aus Feuchtwangen Thomas Ziegler, ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Vogelwarte Radolfzell am Bodensee und waltete seines Amtes. Die Kennnummer auf den Ringen besteht aus zwei Buchstaben und drei Zahlen, hier HV 491 + 492 sowie DE für Deutschland und R für Radolfzell. Diese Kennzeichnung ist einmalig weltweit, sodass Beobachter stets nachvollziehen können, wo der betreffende Storch beringt wurde. Dank der Feuerwehr von Neuendettelsau konnten sowohl Storchenberinger als auch Fotograf im so genannten Rettungskorb an der Drehleiter direkt bis ans Nest gehoben werden. Von den Eltern der zwei Jungstörche war ursprünglich einer 2013 in Großenried und der andere 2012 in Deisendorf bei Überlingen am Bodensee beheimatet. Während der Beringung und der Begutachtung des Nestes nach Unrat oder Gefahrenquellen sprach Ziegler von den Gepflogenheiten der Weißstörche. Ende August werden sich die Jungstörche aller Wahrscheinlichkeit nach in Richtung Spanien oder noch weiter südlich auf den Weg machen und ihren „Geburtsort Bechhofen“ somit in alle Welt tragen. Die Alten verlassen etwa 14 Tage später ihr Nest und überwintern unter Umständen auch in unseren Breitengraden. Das allerdings begeistert die Tierschützer von den Vogelwarten ganz und gar nicht, weil vielerlei Gefahren für die Störche damit verbunden sind. Das unbefruchtete Ei und die Fotos, die anlässlich der Beringung gemacht wurden, dienen künftig im Biologieunterricht der Grund- und Hauptschule Neuendettelsau als Anschauungsobjekte.
Text + Foto: Klemens Hoppe
