2. Lichtenauer Museumstage mit glanzvollem Rahmenprogramm „Historischer Weg“ und Mühlen in der Marktgemeinde Lichtenau

LICHTENAU

Zu Beginn des dreitägigen Programms der 2. Lichtenauer Museumstage Mitte September perlte der Sekt in den Gläsern – denn alle Verantwortlichen um den 1. Vorsitzenden des Museumsvereins Stefan Heller hatten bereits im Vorfeld viel Organisationsarbeit leisten müssen. Doch es klappte alles wie am Schnürchen, im Haus der Begegnung am Marktplatz (historisches Gerichtsgebäude) zeigte sich auch Bürgermeister Uwe Reißmann vom Fachvortrag „Mühlentechnik – damals und heute“ beeindruckt und wünschte für die neue Ausstellung „Mühlen an der fränkischen Rezat – nebst umfassender Darstellung aller Mühlen in der Marktgemeinde Lichtenau“ nur das Beste. Bereits am nächsten Tag folgte die offizielle Einweihung des „historischen Weges“ mit anschließender Führung und Öffnung des Museums. Der Museums-Sonntag bot neben Außenaktivitäten für Kinder am Marktplatz auch kulinarische Highlights. In drei Räumen des Museums war die Mühlenausstellung zu sehen, der Duft von geräucherten Würsten zog die Besucher jedoch schnell zu der eigens für die Ausstellung eingerichteten historischen Speisekammer. Erstaunt registrierten viele Besucher, dass auch in ihrem Wohnort früher einmal eine Mühle betrieben wurde. Die meisten Mühlen existieren heute nur noch als Gebäude, in wenigen wird noch Strom aus Wasserkraft mit einer Turbine erzeugt, die Mehrzahl jedoch steht still als Zeugen der Geschichte. Denn nach wenigen Jahren Stillstand verliert eine Mühle das Wasserrecht und darf nicht mehr zum Antrieb genutzt werden. Interessant auch der Umstand, dass es drei Antriebsarten gibt, wie die Wasserräder arbeiten. Je nach Zulaufhöhe mit einem ober-, mittel- oder unterschlächtigem Wasserrad! Robert Quillen aus Lichtenau hat für den Museumsverein ein Mühlenmodel gebaut, das mit richtig funktionierendem Wasserrad ausgestattet ist und vorgeführt wurde. Zudem sammelte Reiner Heller ein Jahr lang Daten und Fotos zu den regionalen Mühlen für diese außergewöhnliche Ausstellung. In exakt der Reihenfolge wie die Mühlen am Flusslauf liegen, wurden die Fotos und Exponate aufgehängt. Auch lustige Anekdoten sind hier zu finden: Jede Mühle hatte früher ihre eigenen Transportsäcke für Mehl – außen mit dem Mühlennamen gekennzeichnet und innen versteckt mit dem Aufdruck „Dieser Sack wurde gestohlen bei…“.

K W / Foto: Haberzettl

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