Aktiv für Artenvielfalt auf der Wiese

Mitglieder der BN-Ortsgruppe Petersaurach rückten mit Spaten an

GROSSHASLACH (Eig. Ber.) 

Auf Anfrage des Landschaftspflegeverbandes fanden sich einige Aktive der Ortsgruppe des BUND Naturschutz am 1. Juni in Großhaslach ein, um ein Hang-Grundstück der Gemeinde von der Goldrute zu befreien. Die Kanadische Goldrute blüht wunderschön leuchtend gelb, verdrängt aber durch ihr starkes Wachstum, wenn sie nicht bekämpft wird, auf der Wiese heimische Arten. Die sogenannten Neophyten (nicht heimische Arten), wie z. B. die Kanadische Goldrute, wurden oft als Zierpflanzen eingeführt. Sie blüht spät und bringt noch im Spätsommer Nahrung für die Bienen, wenn Felder und intensiv genutzte Wiesen schon lange leergeräumt sind. Dorothea Schindler vom LPV, die im Auftrag der Gemeinde die Fläche als Streuobstwiese plant, wies die freiwilligen Helferinnen und Helfer der Ortsgruppe ein. Es stellte sich heraus, dass Werkzeug nicht unbedingt erforderlich ist und sich die Pflanzen einzeln sehr gut samt Wurzeln herausreißen lassen. Nach zwei Stunden war die Fläche von dem unerwünschten Bewuchs vorerst befreit. Die BN-Ortsgruppenvorsitzende Claudia Lehner-Sepp erklärte, dass sie die Goldrute im Garten durchaus an einigen Stellen für ihre Bienen stehen lässt. Die Ehrenamtlichen der BN-Ortsgruppe beschlossen, die Vergütung für den Arbeitseinsatz u.a. für Hinweisschilder in der Gemeinde zu verwenden. Z.B. ist zusammen mit den Jägern und dem Ortsverband der Grünen geplant, Schilder aufzustellen, die es beim Jagdverband zu kaufen gibt. Diese sollen Fußgänger und Hundebesitzer darauf aufmerksam machen, auf den Wegen zu bleiben und ihre Vierbeiner angeleint zu lassen, damit Feld- und Wiesenvögel ungestört brüten können. Außerdem sind Schilder für neue Blühflächen in der Gemeinde geplant, die mit heimischem und Insektenfreundlichem Saatgut eingesät werden sollen. Jugendliche demonstrieren gegen Gifteinsatz: Nicht nur in der Landwirtschaft ist der Pestizideinsatz besorgniserregend, sondern auch Privatleute setzen im eigenen Garten Herbizide ein, um Wildkräuter abzutöten. Diese sind aber nicht nur für Boden- und Wasserlebewesen schädlich, sondern gelangen über die Luft und das Grundwasser auch zum Menschen. Diese Gifte stehen im Verdacht fortpflanzungsschädlich zu sein und Krebs auszulösen. Darauf machten Jugendliche der BN-Ortsgruppe nach dem Arbeitseinsatz aufmerksam.  

Umweltschädliche Mittel auf Wegen und Flächen streng verboten: Wildkräuter, manchmal auch „Unkräuter“ genannt, bieten Insekten Lebensraum und ernähren Vögel. Daher appelliert der BN an Haus- und Gartenbesitzer ruhig etwas Wildwuchs auf ihren Grundstücken zuzulassen.

Außerdem bittet der BUND Naturschutz die Gemeinde sowie die einzelnen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte auch in ihren Ortsteilen die Bürgerinnen und Bürger z.B. über die Schaukästen zu informieren, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, wie z.B. Glyphosathaltige Produkte oder andere chemische Substanzen wie z.B. Streu- oder Kochsalz, auf Gehwegen, auch auf Friedhöfen und Sportplätzen, Hofflächen und Garageneinfahrten verboten ist. Dazu gehören ebenso Straßen, Wirtschafts- und Feldwege einschließlich der Wegränder. Ein Verstoß gegen § 12 des Pflanzenschutzgesetzes kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Dieses ist auf der Internetseite des Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft veröffentlicht.

Fotos: Claudia Lehner-Sepp

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online