Anna Barfrieder feierte 102. Geburtstag

Gratulanten besuchten sie im Haus Bezzelwiese

NEUENDETTELSAU

Seit Kurzem ist Anna Barfrieder vom Bezzelheim ins Haus Bezzelwiese der Diakoneo Neuendettelsau umgezogen und nun durfte sie bei geistiger Frische ihren 102. Geburtstag feiern. „Körperlich geht es mir nicht gut, ich kann nicht mehr stehen“, sagte sie im Gespräch mit ihren Besuchern, doch ansonsten fühle sich die ehemalige Leichenfrau aus Bertholdsdorf recht wohl. Sie ist mit ihrem Leben zufrieden, hat viele ihrer Bekannten und Verwandten überlebt und freute sich, dass Gratulanten mit Geschenken sie in ihrem Zimmer besuchten. Zu ihnen zählten der stellvertretende Landrat Kurt Unger, der Bürgermeister von Neuendettelsau Gerhard Korn, von der Direktion Altenhilfe war Patrick Wager und von der Pflegedienstleitung Sabine Holste gekommen. Sie brachten Blumen und vor allem süße Köstlichkeiten mit, da die Jubilarin gern nascht, wie sie schmunzelnd gestand. Im Namen des Bayerischen Ministerpräsidenten, Dr. Markus Söder, überreichte Korn der Jubilarin ein Seidentuch im Geschenkkarton mit einem ganz persönlichen Gratulationsschreiben, das Anna Barfrieder sehr gefiel, wie sie einräumte. Als im Gespräch die Rede auf ihre Tätigkeit als Leichenfrau in Bertholdsdorf kam, wusste sie so manch Interessantes zu erzählen. Mehr als 30 Jahre war sie aktiv. Sie sargte die Toten ein, hatte sie zuvor „schön hergerichtet“, ging von Haus zu Haus, um die Zeit der Beerdigungen anzusagen und sorgte auch für die Grabpflege bei denen, die keine Verwandten mehr haben oder deren Angehörige weiter weg wohnen. Außerdem habe sie etwa 27 Jahre dem katholischen Bestatter in Veitsaurach geholfen – bis zu ihrem 90. Lebensjahr war sie somit im Amt, meinte die 102-Jährige nicht ohne Stolz. Barfrieder erzählte noch Verschiedenes aus ihrem langen Leben, das die Zuhörer staunen ließ. Gern hört sie sich Musikkassetten und Sendungen im Radio an, da ihre Augen „nicht mehr so recht wollen“, wie sie zu verstehen gab. Am Nachmittag erwartete sie ihren Sohn, worauf sie sich schon sehr freute. Zum Abschluss des Besuchs wurde noch gebetet und die Jubilarin wünschte sich ein Lied, das sie sicherlich schon viele hundert Mal gesungen hat: „So nimm denn meine Hände…“.

Text + Foto: Klemens Hoppe

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