Anonymer Leserbrief

Was ist nur los in Neuendettelsau? – Was passiert mit UNSEREM Krankenhaus?

Sehr geehrte Damen und Herren!

Das heißt in Neuendettelsau sollen ausschließlich kardiologische Patienten (Fachgebiet für Herzprobleme) und geriatrische Patienten (Fachgebiet für ältere Patienten ab ca. 70 Jahren) versorgt werden und nur noch ambulante operative Eingriffe stattfinden. Im Gegenzug sollen in Schwabach Patienten operiert werden, bei denen ein stationärer Aufenthalt nach der Operation nötig ist. Es wird im Artikel darauf hingewiesen, dass in beiden Krankenhäusern eine Notfallversorgung angeboten wird, jedoch gemäß ihren obengenannten Schwerpunkten.

Im Klartext bedeutet das, (falls ich alles richtig verstanden habe), dass der Rettungsdienst einen Patienten mit Herzsymptomatik, also z.B. Brustschmerzen und Atemnot, oder einen betagten Patienten mit unklarer Symptomatik, nach Neuendettelsau anliefert. Patienten hingegen mit beispielsweise Verdacht auf Blinddarmentzündung oder einem Knochenbruch nach einem Unfall oder Sturz, werden in das Schwabacher Klinikum transportiert. Hier ein fiktives Beispiel für diese Umverteilung der Schwerpunkte der Patientenversorgung:

Wenn ich meine betagte Mutter mit unklaren Bauchschmerzen in die Notaufnahme nach Neuendettelsau bringe, sich dort jedoch herausstellt, dass sie einen Darmverschluss hat und operiert werden muss, wird sie mit dem Rettungsdienst nach Schwabach verlegt und dort operiert. Nach der OP wird sie wieder nach Neuendettelsau auf die altersmedizinische Station zurückverlegt. Während ihres Aufenthaltes in Neuendettelsau stürzt sie beim Versuch vom Bett aufzustehen und bricht sich dabei den Oberschenkel. Nun muss sie wieder nach Schwabach, um operiert zu werden, da in Neuendettelsau ja nun nur noch ambulante Operationen durchgeführt werden.

Für die Nachbehandlung wird sie nun ein zweites Mal auf die altersmedizinische Station nach Neuendettelsau verlegt. Wenn ich das Konzept richtig verstanden habe, müsste in diesem fiktiven Beispiel meine Mutter die Strapazen von mehreren Verlegungen zusätzlich zu ihrem medizinischen Problem auf sich nehmen!

Ich erwarte, dass die Bürger besser über die geplanten Umstrukturierungen aufgeklärt werden und welche Konsequenzen dies für die Patienten, (lange Wege zum Krankenhaus, keine Entscheidungsfreiheit in welches Krankenhaus man gehen will) hat!

Es ist bekannt, dass das Krankenhaus Schwabach schon in die Jahre gekommen ist und die Patientenzimmer in mehreren Stationen keine eigene Nasszelle besitzen und somit die Patienten das Gemeinschaftsbad im Flur benutzen müssen. Dies entspricht nicht den heutigen Standards. Im Vergleich dazu ist das Gebäude in Neuendettelsau viel neuer und moderner und somit viel attraktiver für stationäre Patienten. Warum wird Neuendettelsau wie ein Stiefkind behandelt, wo es doch das erste Krankenhaus der Diakonie war, welches von Wilhelm Löhe gegründet wurde?

Ist die geplante Umstrukturierung für den Patienten das Beste? Steht sein Wohlergehen im Mittelpunkt? Oder zählen hier nur noch die wirtschaftlichen Aspekte?

Wenn dem so sein sollte steht meines Erachtens das neue Konzept im Widerspruch mit dem diakonischen Leitbild und Auftrag. Für die obengenannten Fragen brauchen wir Antworten!

(Anonym)

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