Ansaat einer Blühfläche in Petersaurach

Gemeinde schafft Lebensräume für Nützlinge in Grünflächen

PETERSAURACH Die Ortsgruppe Petersaurach des Bund Naturschutz in Bayern und der Ortsverein Bündnis 90/Die Grünen hatten interessierte Bürger und Anwohner der Vogelsiedlung zur Ansaat einer Blühfläche eingeladen. Treffpunkt war der Fasanenweg beim Kreisverkehr. Zur Ansaat war auch Dorothea Schindler vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken gekommen, die den Zuhörern erklärte, wie man Lebensräume für Nützlinge schafft, beispielsweise für Wildbienen. „So wird Nachhaltigkeit und Naturschutz in der Gemeinde lebendig umgesetzt und gelebt“, meinte die Sachverständige. Von der Gemeindeverwaltung war der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Prehl anwesend, der wissen ließ, dass die Kommune Vorbild sein will und dadurch vermehrt Akzeptanz bei der Bevölkerung für naturnahe Grünflächen schaffen und auch zum Mitmachen motivieren möchte. Die betreffende Grünfläche hat Ausmaße von circa 25 mal 4 Meter, auf der etwa 60 Arten von Samen ausgestreut wurden, welche die Gemeinde zur Verfügung gestellt hatte. Die Blumen, die im kommenden Jahr dort blühen werden, sind sehr bienen- und insektenfreundlich und können vereinzelt bis zu einer Höhe von etwa 1,60 Meter heranwachsen. Im vergangenen Jahr sind auf diesem Rasengrundstück unterschiedliche Bäume und Sträucher gepflanzt worden, beispielsweise Linde und Hasel sowie einige Obstbäume, sagte Schindler. Insekten, die sich auf dem angepflanzten Blühstreifen wohlfühlen sollen, sind vor allem Bienen, Wespen, Hummeln, Heuschrecken und Spinnen sowie noch manch andere Insekten, die sowohl zur Bestäubung der Blumen und Pflanzen wichtig sind als auch anderen Tieren als Nahrung dienen, meinte die Expertin. Schnell- und ebenso langsam wachsende Pflanzen finden auf der gut vorbereiteten Oberfläche des Bodens beste Voraussetzungen, im kommenden Jahr zu blühen. So können die geschätzt eine Million Arten von Insekten, die auch vereinzelt im eigenen Garten zu finden sind, eine Wiese mit Blumen vorfinden, auf welcher es sich gut leben lässt, war seitens der Expertin zu erfahren. Großen Anteil am Gelingen dieser Aktion hatten auch Claudia Lehner-Sepp und Peter Weimer vom Bund Naturschutz, die sich für die Ansaat der Blühfläche stark gemacht hatten. Ihrer Meinung nach fehlen im nördlichen Baugebiet zwischen Adlerstraße und Klostersteig laut örtlichem Bebauungsplan Pflanzen und Hecken in einer Breite von mindestens sieben Metern. Als besonders standortgerecht können in erster Linie Gehölze der natürlichen potentiellen Vegetation bezeichnet werden, steht als Vorschlag auf einem Bebauungsplan der Gemeinde. Heister und Einzelbäume sowie Berg-, Spitz- und Feldahorn, Hainbuche, Esche, Stieleiche, Palmweide, Eberesche und Winterlinde zählen zu den Anpflanzungen, die verwendet werden könnten. Es sei angedacht, dass um eine Linde herum eine Bank aufgestellt werde, die sich für einen Feierabendplausch optimal anbieten würde; ein Bolzplatz hingegen ist nicht vorgesehen. Große Steine und Wurzelstöcke, die gleichzeitig von einer Vielzahl der Insekten genutzt würden, sollen als Randabgrenzung dienen. Ein Gestaltungsvorschlag einer Ausgleichsfläche, der hier abgebildet ist, lässt Näheres erkennen. Zur Ansaat hatten sich etliche Familien mit ihren Kindern eingefunden, wobei die Kinder bei der Aussaat eifrig und begeistert mit Hand anlegten. Abschließend empfahl die Landschaftspflegerin, eventuell Baumpatenschaften anzubieten, was unter Umständen Kinder aus der Siedlung übernehmen könnten, die hierbei einen wertvollen Bezug zur Natur und Umwelt gewinnen würden.
Text + Foto: Klemens Hoppe

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Habewind.de Neuigkeiten aus #Neuendettelsau, #Windsbach, #Sachsen und aus dem Landkreis #Ansbach