Bayerische Jagdkönigin kam zur Ehrung der Naturschutzpreisempfänger der BJV-Kreisgruppe Ansbach

WINDSBACH (Eig. Ber.) – Anfang März besuchten der Präsident des Bayerischen Landesjagdverbandes Ernst Weidenbusch, MdL a. D. mit Gattin Daniela und die Bayerische Jagdkönigin Felicitas Schauer mit Falke Diana die Kreisjägerschaft Ansbach. Das Treffen fand in den Räumen des ehem. Markgräflichen Rentamts in Windsbach statt. Die musikalische Begrüßung erfolgte durch die Jagdhornbläser/innen der Kreisgruppe Ansbach unter ihrem Leiter Hornmeister Dr. Roland Müller.

Martina Engelke-Bauer, kommissarische 1. Vorsitzende der BJV-Kreisgruppe Ansbach begrüßte weiterhin Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Oberbürgermeister Thomas Deffner aus Ansbach, Bezirksvorsitzenden des BJV in Mittelfranken MdL Volker Bauer, BJV-Vizepräsident Sebastian Ziegler aus Wendelstein, die Hegegemeinschaftsleiter der Kreisgruppe Ansbach, Pfarrer Hans Josef Peters aus Windsbach sowie alle Gäste, insbesondere die beiden zu Ehrenden Hans Stellwag aus Haag bei Neuendettelsau und Johann Friedrich Betz aus Neuses bei Windsbach.

In ihren Grußworten betonten alle Redner die Bedeutung der Jagd für unsere Umwelt und den Erhalt von Wild sowie den Erhalt naturnaher Flächen für das Wild, die Bedeutung von Ruhezonen und die Artenvielfalt. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass die 4%ige Stilllegung von Ackerflächen für 2024 ausgesetzt wurde, die Renaturierung des Altmühltals nur im Ansbacher Landkreis erfolgt, jedoch für den Weißenburg-Gunzenhäusischen Landkreis der dortige Kreisrat kürzlich ablehnte – das gesamte Altmühltal ist deutschlandweit das wichtigste Gebiet für Wiesenbrüter. BJV-Präsident Weidenbusch hob besonders hervor, dass hinsichtlich der Jagd in Zeiten der Entbürokratisierung die Grundeigentümer und Jagdausübungsberechtigten direkt miteinander absprechen sollten, was im Jagdrevier zu tun ist – ohne staatliche Überregulierung. (Anm. d. Verf.: wie seit 1848 vorgesehen).

Die Laudatio für den Empfänger des Naturschutzpreises 2023 der BJV-Kreisgruppe Ansbach Johann Friedrich Betz, Ehrenmitglied der BJV-Kreisgruppe Ansbach, hielt Hegegemeinschaftsleiter Klaus Murr. Er sei besonders stolz, bereits als Kind Johann Friedrich Betz als Jäger gekannt zu haben und hob dessen jahrzehntelange Leistungen im Bereich Erhalt und Schaffung von Lebensräumen für jagdbares Wild und alle heimischen Wildtieren hervor. Er schaffte es Anfang der 80er Jahre in jahrelangem Bemühen, dass die Wildlandstiftung des BJV Bayern im Rezattal 8 ha schützenswerte Nasswiesen ankaufte, die seither betreut werden, mit Mähtermin 1. Juli versehen den Aufwuchs von Jungtieren ermöglichen und als Ruhezonen in der intensiv genutzten Agrarlandschaft fungieren. Es wurden Feldgehölzen, Flutmulden, Amphibientümpel und Kopfweidenfluren angelegt. Diese Flächen werden periodisch überschwemmt und sind daher für die Heugewinnung der Landwirtschaftsbetriebe nicht nutzbar. Der Ankauf erfolgte in erster Linie für den Erhalt von Brut- u. Lebensraum für die Bekassine sowie das Braunkelchen. Heute finden sich natürliche vermehrte Fasane, die Bekassine, die Rohrweihe, Graugans und Schilfrohrsänger als Brutvogel. Weiterhin wurden in seiner Zeit als Hegegemeinschaftsleiter 80 ha ungenutzte städtische Flächen den Windsbacher Jägern zur Betreuung zur Verfügung gestellt, was Bayernweit einmalig sein dürfte.

Der Leiter der Jagdschule Ansbach, Florian Studeny hielt die Laudatio für den Empfänger des Naturschutzpreises 2023 Hans Stellwag aus Haag. Er stellte sein Wirken im Jagdrevier Reuth-Haag heraus, wo er inmitten intensiv genutzter Felder, auch für Biogasversorgung seine Felder für die Offenlandarten, wie Rebhuhn und Feldhase, zur Verfügung stellte und auf diesen Dauerblühbrachen und Streuobstbestände begründete. Insbesondere auch der späte Schnittzeitpunkt in Verbindung mit entsprechender Raubwildbejagung ermögliche eine Steigerung der Feldhasenpopulation.                                                                                                           

Nur wenn es Menschen wie die beiden Geehrten mit ihrem dargelegten Handeln gibt, werden unsere Enkel noch Rebhuhn und Kiebitz sehen und hören können, darin waren sich alle Redner einig. Das Zitat von Freifrau Marie Ebner-Eschenbach – Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt von morgen aussieht – ist aktueller denn je.

Seitens der Kreisgruppe Ansbach überreichten Fr. Engelke-Bauer und ihr Vertreter Andre´ Fitzthum den beiden Geehrten für ihre Arbeit im Sinne Erhalt und Schaffung von Lebensräumen jeweils einen Baum des Jahres 2024 – die Mehlbeere – und einen Geldbetrag.

Zum Abschluss durften sich die Anwesenden an einem kalten Buffett aus Christine Maurers Genusswerkstatt aus Moosbach bedienen, wozu die Bläsergruppe mit dem Signal Zum Essen und Zum Trinken stilvoll einlud.                                               

Text: Erwin Betz / Fotos: Michael Betz

Von links: Martina Engelke-Bauer, André Fitzthum, Volker Bauer, Hans Stellwag, Ernst Weidenbusch, Johann Friedrich Betz, Dr. Jürgen Ludwig. 

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