Benefizkonzert der Musikwelt Bokhyan

Deutsche Hirntumorhilfe erhält 1465 Euro

HEILSBRONN

Christine Schlüter, Sängerin im Chor der Musikwelt Bokhyan, Ansbach, erkrankte vor 16 Jahren: Diagnose Hirntumor beziehungsweise Gehirntumor „Glioblastom“. Nun durfte sie im vergangenen Jahr einen runden Geburtstag feiern und wünschte sich deshalb von der Chorleiterin Hasmik Bokhyan, Chefin der Musikwelt Bokhyan, aus Dankbarkeit ein Benefizkonzert zugunsten der Deutschen Hirntumorhilfe. Ihrem Wunsch wurde entsprochen und die verschiedenen Chöre der Musikwelt studierten Stücke ein, die unter dem Titel „Weihnachtsimpressionen“ im Heilsbronner Refektorium zur Aufführung gelangten. Bevor jedoch die Chöre mit ihrem Konzert begannen, ergriff Dr. Thomas Sievert aus Gunzenhausen das Wort, der Christine Schlüter behandelt hatte. Dr. Sievert freute sich, dass so zahlreich Besucher erschienen sind, um die Herzensangelegenheit von Christine Schlüter zu unterstützen. Der Arzt gab hochinteressante Einblicke, von denen hier etwas ausführlicher die Rede sein soll. „Die Prognose ist oftmals schlechter als bei bösartigen Tumoren in anderen Körperregionen“, so Dr. Sievert. Es gibt auch im Gehirn eine große Anzahl verschiedener gut- und bösartiger Neubildungen. Das Auftreten dieser Tumore im Kopf sorgt allerdings für eine Reihe von Besonderheiten: Diese Veränderungen treffen im Kopf auf ein begrenztes Raumangebot. Während die Bauchregion sich erheblich erweitern kann, sorgt im Kopfbereich der knöcherne Schädel dafür, dass dies nicht funktioniert und ein Hirntumor relativ schnell zu Symptomen eines gesteigerten Drucks innerhalb des Schädels führt. Schließlich muss man feststellen, dass die Chemo- und Strahlentherapie bei der überwiegenden Mehrzahl an Hirntumoren nur eine äußerst begrenzte Wirksamkeit haben und die Operation immer noch die wichtigste Behandlungsmethode ist. Der Gehirntumor kann sich aus verschiedenen Zellen bilden – es gibt 130 verschiedene Arten von Hirntumoren, so beispielsweise „Glioblastom“, wie im vorliegenden Fall. Typische Symptome oder Anzeichen, die auf einen Hirntumor hinweisen, sind Kopfschmerzen, Schwindel-, Sprach- und Sehstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Krampfanfälle, Lähmungserscheinungen, Koordinationsstörungen sowie Persönlichkeitsveränderungen. „Wissen schafft Zukunft“ ist das Motto des Vereins Deutsche Hirntumorhilfe, der 1998 gegründet wurde und sich zum Ziel gesetzt hat, einerseits die Hirntumorforschung in Deutschland zu unterstützen, andererseits auch Patienten und Angehörigen Hilfestellung zu geben. Dank Christine Schlüter und dank des Benefizkonzerts der Musikwelt Bokhyan kamen dem Verein 1465 Euro zugute. Nun noch ein paar Worte zum Konzert: Die Mitwirkenden waren der Chor der Musikwelt Bokhyan Ansbach, der Gesangverein Heilsbronn, der Gesangverein Eyb sowie Chöre des TSC Neuendettelsau. Als Solisten wirkten mit Manuel Strauß, Franz Engerer, Sergey Khachatryan, Andrea Feghelm und Lea Rudi. Die Gesamtleitung hatte Hasmik Bokhyan. Zur Aufführung gelangten beispielsweise ein Gregorianischer und Tschechischer Choral sowie eine traditionelle irische Melodie. Ferner waren von verschiedenen Komponisten Weihnachts- und Winterlieder zu hören wie auch bekannte und beliebte Darbietungen in englischer Sprache. Die Chöre zeigten sowohl bei zarter als auch stimmgewaltiger und ausdrucksvoller Inszenierung großes Können bei den jeweiligen Auftritten. Das Publikum sparte nicht mit Beifall und war am Schluss der Veranstaltung begeistert vom „Abendsegen“ aus der Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck, der, wunschgemäß ein zweites Mal gesungen, als Zugabe diente.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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