Der Schrecken geht weiter…
„Noch mehr Gärten des Grauens“ von Ulf Soltau
Als 2017 die Facebook-Seite „Gärten des Grauens“ an den Start ging, um erschreckende Gartentrends zu dokumentieren, war nicht so klar, wer eigentlich hinter diesem Account steckt. Trotzdem wuchs die Zahl der Abonnenten stetig, denn die Fotografien von unökologischen Schotterwüsten und geschmacklosen Kunstrasenflächen versehen mit bissigen Kommentaren hatten hohen Unterhaltungswert. Heute ist der Mann, von dem die Sprüche stammen, tatsächlich eine „öffentliche Person“, denn mit dem Erfolg der Seite wuchs auch das Interesse der klassischen Medien an dem Projekt. Ulf Soltau wurde als Talk-Gast in zahlreiche TV-Formate eingeladen und gab Interviews in Radiosendern und Zeitschriften. 2019 veröffentlichte Soltau sein erstes Buch zum Thema. Jetzt folgte mit „Noch mehr Gärten des Grauens“ der zweite Streich. Die meisten abgebildeten Fotografien darin wurden ihm wieder von seinen Followern und Fans zur Verfügung gestellt – gewohnt hintergründig und mit viel Wortwitz hat er sie kommentiert. Die „Gärten des Grauens“ haben sich mit der Zeit zu einer richtigen Marke entwickelt. Bereits Ende des Jahres soll ein dritter Teil der Buchreihe – eine Weihnachtsedition – erscheinen und für 2022 ist ein Kalender geplant. Übrigens wurde Soltau aufgrund der abgebildeten Privatgärten schon mehrfach von den Besitzern mit Anwälten gedroht. Da es in Deutschland aber kein „Recht am Bild der eigenen Sachen“ gibt, fehlt für eine tatsächliche Klage jegliche Rechtsgrundlage.
Ulf Soltau, Noch mehr Gärten des Grauens, Eichborn Verlag 2021, 128 Seiten, ISBN 978-3847900757, Preis: € 14,00.
Textquelle + Foto: GPP / Eichborn
