Deok Hwan Kim informiert sich über die ambulante Pflege der Diakonie Neuendettelsau

Südkorea ist nur eine E-Mail entfernt

 

NÜRNBERG / NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Anfang Februar bekam Jürgen Multrus eine Mail, die aus dem Rahmen fiel. Dr. Dr. Deok Hwan Kim aus Südkorea fragte, ob er Einrichtungen der Diakonie Neuendettelsau in Nürnberg besuchen dürfte. Der Leiter der ambulanten Dienste freut sich sehr und lud die kleine Delegation von zwölf Personen herzlich ein. „Vielen Dank für die Einladung“, Dr. Dr. Deok Hwan Kim begrüßt Jürgen Multrus herzlich und mit Händedruck. Seine vier Kollegen und sieben Schüler nehmen einzeln Blickkontakt auf und verneigen sich zur Begrüßung. Kim ist mit der deutschen Kultur vertraut, er hat in Deutschland Sozialpädagogik und Recht studiert und in beiden Fächern promoviert. Jürgen Multrus stellt die ambulanten Dienste der Diakonie Neuendettelsau in Nürnberg vor. Dazu gehören sechs Diakoniestationen, von denen zwei ausschließlich im betreuten Wohnen arbeiten. Im betreuten Wohnen steht das Wohnen im Vordergrund, es sind jedoch Pflegekräfte im Haus und versorgen die zu pflegenden Menschen in ihrer eigenen Wohnung. Im klassischen ambulanten Dienst fahren die Pfleger zu den Menschen nach Hause und pflegen sie dort. Park Houy Su frägt, wie es mit Pflegefachkräften in Deutschland aussehe. Dabei stellt sich heraus, dass in beiden Ländern die Pflegekräfte nur schwer im erforderlichen Umfang gefunden werden, da in der Regel in der Wirtschaft mehr Geld verdient werden könne. Multrus erklärt, dass jedoch ausgelernte Altenpfleger bereits im ersten Jahr nach der Ausbildung 35 000 € verdienen. Neben den Gemeinsamkeiten wurden auch Unterschiede entdeckt. In Korea wird die Leistung der ambulanten Dienste zu 85% vom Staat übernommen. In Deutschland hingegen bezahlt die medizinische Behandlungspflege (z.B. Anlegen von Stützstrümpfen) die Krankenkasse und je nach Pflegestufe bezahlt die Pflegeversicherung einen Festpreis unabhängig vom erforderlichen zeitlichen Aufwand für den Hilfebedarf. Nachdem die südkoreanische Delegation einiges über die Arbeit der Diakonie Neuendettelsau erfahren hatte, zeigte sie Interesse an einer internationalen Zusammenarbeit. Man könne sehr viel von den Erfahrungen in Deutschland lernen, meinte Kim. Gerne möchten sie junge Akademiker für einige Zeit nach Nürnberg schicken, um dort das deutsche System der Sozialarbeit kennen zu lernen. Denn viele hätten Interesse daran, langfristig in Deutschland als Pflegekraft zu arbeiten. Multrus, Leiter der ambulanten Dienste Nürnberg, freute sich sehr über das Interesse an den oelae jinlyo (koreanisch für: ambulante Dienste) der Diakonie.

Foto: Diakonie Neuendettelsau

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Der Leiter der ambulanten Dienste der Diakonie Neuendettelsau in Nürnberg, Jürgen Multrus, freut sich über die Gastgeschenke aus Südkorea, überreicht von Dr. Dr. Deok Hwan Kim.

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