Digitale Veranstaltung „Bienen-Volksbegehren und Bio-Verpflegung“ ein voller Erfolg

PETERSAURACH / ANSBACH (Eig. Ber.)

Die Auftakt-Aktion des BUND Naturschutz für mehr „Bio“ im Landkreis war mit über 90 Teilnehmern sehr gut besucht. Der Einladung zum Vortragsabend mit Marion Ruppaner, Landwirtschaftsreferentin des BN sowie Peter Konrad, Regionalreferent für Vermarktung beim Demeter Verband Bayern, folgten kürzlich neben Verantwortlichen für die Außer-Haus-Verpflegung, Praktikern in Großküchen, Landwirten und Politikern viele weitere Interessierte und Aktive für das Thema. Die Petersauracher BN-Ortsgruppenvorsitzende Claudia Lehner-Sepp wies nach der Begrüßung auf das zentrale Hauptanliegen des BN hin: Der Schutz und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen. Dieses vorrangige Satzungsziel des BUND Naturschutz unterstützen bayernweit rund 250.000 Mitglieder. Außerdem erklärte sie, dass Bio-Ernährung nicht nur gesünder für unsere Kinder ist, sondern auch aktiver Klimaschutz, da durch biologischen Landbau weniger Treibhausgase freigesetzt werden. Corona-bedingt fand die Veranstaltung nicht wie ursprünglich geplant in Herrieden statt, sondern als Video-Konferenz. Dies hatte den Vorteil, dass auch Teilnehmer von weiter weg teilnehmen konnten. Allerdings gab es so leider das Essen nicht, das extra in Bio-Qualität bestellt war. Nach einem kurzen Filmabspann als Einstieg stellte sich die Beisitzerin der BN-Kreisgruppe Ansbach, Christina Beckler, vor und warb als ausgebildete Landwirtin und Technikerin für die ökologische Landwirtschaft. Wenn das Ziel von 30% ökologischen Landbau bis 2030 erreicht werden soll, muss auf allen Ebenen daran gearbeitet werden. Im Landkreis Ansbach werden derzeit 6,31% der landwirtschaftlichen Flächen biologisch bewirtschaftet. Bei einer Steigerung von einem Prozent pro Jahr wird dieses Ziel wohl im Landkreis weit verfehlt werden. Beckler erinnerte an die Klimaproteste von Fridays for Future und appelliert an die Verantwortlichen, den Klimaschutz ernst zu nehmen. „Nun drängt die Zeit, weil binnen weniger Jahre die Emissionen der Treibhausgase gegen Null gehen müssen. Auch wir vor Ort können wirksame Maßnahmen durchführen, dass die vereinbarten Klimaschutzziele von Paris erreicht werden können“, so Beckler.

Viele Akteure aktiv im Landkreis

Rainer Erdel, stellv. Landrat Lkr. Ansbach und Bürgermeister aus Dietenhofen, Dorina Jechnerer, Bürgermeisterin von Herrieden, Christine Reitelshöfer, Kreis-, Bezirks- und stellv. Landesbäuerin sowie Isabella Hirsch, stellv. Vorsitzende AbL-Bayern und Vorsitzende AbL-Franken (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) waren nicht nur als Grußwort-Redner dabei, sondern erzählten auch, was in den einzelnen Bereichen, für die sie zuständig sind, schon erreicht wurde und wo teilweise noch viel Potential besteht. Besonderes Augenmerk sollte dabei bei der Bildung in Schulen und Kindergärten zum Thema Ernährung und Alltagskompetenzen liegen. Mit dem Klassenzimmer Natur trägt der Bund Naturschutz bereits zu einer guten Umweltbildung in Schulen und Kindergärten bei. Die BN-Landwirtschaftsreferentin Marion Ruppaner erklärte nicht nur die neuen gesetzlichen Vorgaben durch das Volksbegehren, sondern zeigte auch auf, dass wir „Bio“ aus Naturschutzsicht brauchen, weil Äcker auch als Lebensraum und als Schutz für Trinkwasser und Boden dienen. 30 % Bio ist daher eine wichtige Zielmarke. Peter Konrad, der beim Bio-Anbauverband Demeter für die Vermarktung zuständig ist, gab einen Einblick in die Bedürfnisse der Landwirte vor Ort, um regionale Strukturen und Kontakte zu Abnehmern zu unterstützen. Nach der Fragerunde gab es viele interessante Praxisbeispiele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und es wurden schon während der Veranstaltung Kontakte hergestellt. Christina Beckler und Claudia Lehner-Sepp sind begeistert über so viel Zuspruch und Interesse an dem Thema und wollen auf jeden Fall weiter aktiv mitwirken, wenn sich Kindergärten und Schulen auf den Weg machen hin zu einer klimafreundlichen Ernährung für unsere Kinder. Es wurde durch die Ausführungen eines teilnehmenden Lehrers und der Lokalpolitiker auch klar, dass ggf. manche Eltern nicht bereit sind, evtl. Mehrkosten zu zahlen, die durch Umstellung auf Bio-Verpflegung entstehen können. Zusammenfassend konnte festgehalten werden, dass hier noch viel Aufklärungsarbeit in Einrichtungen und bei Eltern nötig ist. Dass der Einsatz von Bio-Lebensmitteln für das Essen nicht unbedingt zu einer Preiserhöhung führen muss, erklärte ein teilnehmender Koch und Caterer aus Götteldorf.

Foto: Claudia Lehner-SeppBU

Von links: Christina Beckler und Claudia Lehner-Sepp bei der BN-Online-Veranstaltung als Moderatorinnen.

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