Ein neues Zentrum für die Bürger

MERKENDORF

Die Stadt Merkendorf hat einen neuen Mittelpunkt für seine Bewohner geschaffen: mit der Sanierung der alten TSV-Halle ist das neue Bürgerzentrum am Gänswasen entstanden. Bis auf den letzten Platz war der helle, lichtdurchflutete Saal besetzt, der mit einer eigens für die Halle geplanten beeindruckenden Deckenbalkenkonstruktion abschließt.

Bürgermeister Hans Popp sagte in seiner Ansprache, dass die Generalsanierung wegen der großen Schäden im Tragwerk und Mängel beim Brandschutz unumgänglich gewesen sei. Aufgrund eines Zuschusses durch die Städtebauförderung von Bund und Freistaat Bayern entschied sich der Stadtrat die alte Turnhalle von Grund auf zu sanieren. 3 Millionen Euro kostete die Maßnahme, wovon 1,4 Millionen Euro an Fördergeldern dazu kamen. Einen kurzen Rückblick in die Geschichte hatte Popp dabei: 1925 fasste Vorstand August Schuler den Plan, für seinen Turnverein eine Sporthalle zu errichten. Davor übten die Sportler im Ratssaal, was öfter zu Schwierigkeiten führte. 1928 war die Turnhalle fertiggestellt und wurde ein Jahr später eröffnet. Haupteigentümer war der TSV, zu einem Drittel die Stadt. 2010 ging die Halle komplett in den Besitz der Kommune über. 1969 kam ein Anbau hinzu, in dem etwa ein Gymnastikraum und Toiletten entstanden. 1991 bis 1993 war die letzte große Sanierung.

Von Beginn in an fanden neben dem Turnbetrieb auch andere Veranstaltungen statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg feierte die Gemeinde Gottesdienst hier, da die Kirche zerstört wurde. Vielen in Erinnerung sind die legendären Tanzveranstaltungen der 1980er Jahre. „Von der Bar zum Traualtar“, fasste Stadtpfarrer Detlef Meyer manche Begegnungen bei den Partys zusammen.

Im März 2018 begann der Teilabriss, der Anbau von 1969 ist komplett einem Neubau gewichen. Landrat Dr. Jürgen Ludwig lobte das Vorzeigeobjekt als „wichtig in der heutigen Zeit“. Landtagsabgeordneter Manuel Westphal hob das Ehrenamt in einer Gemeinschaft hervor: „Dadurch wird eine Stadt zur Heimat.“ Die Festansprache hielt der Staatssekretär im Innenministerium, Gerhard Eck. Er schwärmte: „Hier wurde etwas Großartiges geschaffen, von denen die Menschen jahrzehntelang profitieren werden.“ Jess Walter, der zwei Kunstwerke für das Foyer beisteuerte und Architekt Michael Immler, der die Schlüsselübergabe vollzog, komplettierten die Redner. Das Orchester der Musikschule Rezat-Mönchswald, der Posaunenchor und das Vokalensemble rundeten die Einweihung musikalisch ab.

Text + Fotos: Daniel Ammon

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