Ein „selbstgebauter“ Baum auf der Terrasse

Immer häufiger sieht man in Städten jetzt Bäume in großen Holzbehältern, die flexibel verschiebbar sind – mobile Stadtbäume heißt das auch. Eine Möglichkeit, diesen Effekt in Miniatur zu erleben, gibt es auch für den eigenen Garten oder besser noch: Für die Terrasse. Gerade ältere Grundstücke enthalten häufig versiegelte Flächen, etwa hinter ehemaligen Schuppen oder als Hinterhöfe, deren Pflastersteine nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand zu beseitigen wären. Angelehnt an die Idee der Stadtbäume, allerdings mit festem Standort und nicht verschiebbar, kann hier trotzdem ein Baum platziert werden – mitten in die Steinfläche. Geeignet für den Plan ist zum Beispiel ein Japanischer Zwergahorn. Er wird nicht allzu hoch und hat hübsche Blätter, die im Herbst leuchtend rot werden. In unserem Beispiel wurde ein Zwergahorn, der hinter dem Haus ein paar Jahre in einem blauen Keramikkübel von 45 cm Durchmesser verbracht hatte, nun an seinen neuen Standort auf einer Steinfläche versetzt. Benötigt wurde dazu ein Mörteleimer mit 60 cm Durchmesser. Ein paar Pflastersteine mussten nun entfernt werden, damit der Kübel gut zur Hälfte in der Erde versenkt werden konnte (Foto). In diesen Eimer wurde der Baum nun gewissermaßen „umgetopft“. Im nächsten Schritt wurde aus Brettern ein quadratischer Kasten um den Eimer herum gezimmert, bewusst höher als der obere Rand des Mörteleimers. Das passende Holz in diesem Fall: 28mm starke Bretter der witterungsbeständigen Douglasie. Mit Teichfolie wurden Holzrand und Boden von innen ausgeschlagen und anschließend der gesamte leere Raum um den Eimer mit Erde aufgefüllt; dabei wurde der schwarze Mörteleimer völlig bedeckt und damit unsichtbar. Der fertige Kasten wurde zum Schluss noch mit Leinöl bestrichen. Wer mag, kann die Fläche unter dem Bäumchen noch schmücken: Kleine Blühpflanzen, Muscheln, Steine oder andere Mitbringsel vom letzten Urlaub vor Corona bringen ein ganz besonderes Feeling in den sommerlichen Garten. Wer ganz sicher sein will, dass es dem Bäumchen in den nächsten Jahren auch gut geht, kann vor der Aktion oder auch später im Herbst den sinnvollen Rat eines Landschaftsgärtners einholen.

Text: Susanne Hassen / Fotos: Privat

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