Farbenfrohe Kasacks verbessern das Betriebsklima und erfreuen Patienten

Seniorenwohnen mietet bunte Kleidung

WOLFRAMS-ESCHENBACH (Eig. Ber.)

Pflegekräfte tragen klassischerweise weiß. Das wirkt professionell, aber auch unnahbar: Denn die Bewohner assoziieren mit weißer Arbeitskleidung Krankheit. Deshalb tragen Mitarbeiter in vielen Einrichtungen mittlerweile bunte Kasacks. Seniorenheime und Pflege-WGs sind für die meisten Bewohner ihr Zuhause. So richten sie ihre Zimmer mit persönlichen Gegenständen ein und viele bauen eine Bindung zu den Angestellten auf. Sie freuen sich daher über bunte Oberteile, die die Persönlichkeit der Mitarbeiter unterstreichen und Farbe in die Wohnbereiche bringt. Im Seniorenwohnen Wolframs-Eschenbach hat bunte Kleidung Tradition. Bis vor zwei Jahren trugen alle Angestellten des Hauses der Sozialservicegesellschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (SSG) rote Kasacks. „Die Farbe hat Bewohner, Angehörige und uns selbst schier erschlagen. Außerdem war der Stoff zu schwer“, erinnert sich Karin Weeger. Die Einrichtungsleiterin schaute sich deshalb nach Alternativen um und wurde zur Freude ihrer Mitarbeiter fündig. Seither bezieht das Seniorenwohnen seine Arbeitskleidung von einer Wäscherei – gegen eine Mietgebühr. Das sei zwar etwas teurer als hauseigene Kleidung, dafür habe sich der organisatorische Aufwand verringert. „Die Kleidung auf die Spinde zu verteilen war aufwändig, ständig fehlten Kleidungsstücke oder wurden falsch einsortiert“, erinnert sich Weeger. Heute sind jedem Mitarbeiter per Barcode sieben Kasacks und fünf Hosen zugeteilt. Die externe Wäscherei holt die getragenen Kleidungsstücke ab, wäscht diese und verteilt sie wieder auf die Spinde der Mitarbeiter. Denen gefällt das neue System: Die Oberteile sind leicht zu tragen, schmeicheln dem Auge und kennzeichnen verschiedene Arbeitsbereiche. So tragen die Pflegekräfte lindgrün, die soziale Betreuung apricot, der sonstige Dienst bordeaux und die Küche weiß. Das bietet Bewohnern Orientierung: Wer eine zweite Portion Sauerbraten wünscht, wendet sich an das Personal in Weiß. Muss hingegen der Stoma geleert werden, sind die Pflegekräfte in Grün der richtige Ansprechpartner. Insbesondere Menschen mit Demenz profitieren von der bunten Gedächtnisstütze, die ihnen ein Stück weit Sicherheit vermittelt und sie beruhigt. Die Pflegekräfte wiederum sind froh, wenn Angehörige sie seltener nach den Kursen zur rhythmischen Gymnastik fragen und sich stattdessen direkt an die Soziale Betreuung im apricotfarbenen Kasack richten. Das spart Zeit und vereinfacht Prozesse.

Foto: Heidi Jank

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