MERKENDORF
Fukushima ist in Deutschland immer noch der Begriff schlechthin, den man mit der Atomkatastrophe in Japan im vergangenen März in Verbindung bringt. Ein kleiner Schritt für eine erfolgreiche Energiewende in Japan wurde am vergangenen Wochenende in Merkendorf gemacht. Vier Abgeordnete aus dem japanischen Unterhaus samt Mitarbeitern, Fernsehteams und dem japanischen Generalkonsul aus München besuchten die Krautstadt, um sich über die Herstellung von Strom aus Erneuerbaren Energien zu informieren. Bürgermeister Hans Popp begrüßte seine Gäste im Steingruberhaus und zeigte ihnen, was es für Merkendorf bedeutet, Vorreiter auf diesem Gebiet zu sein. Danach besuchte die Delegation die Firmen agriKomp und agrogen im Merkendorfer Energiepark und ließ sich die Funktionsweise einer Biogasanlage hautnah zeigen. Auch ein Eintrag ins Gästebuch der Stadt durfte bei einem so außergewöhnlichen Besuch natürlich nicht fehlen.
Die Parteimitglieder von „People`s Life First“ Tetsuhisa Matsuzaki, Kazumasa Okajima und Yuko Mori begleiteten den Vorsitzenden Ichiro Ozawa auf seiner Reise nach Deutschland und informierten sich über die Möglichkeit der Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien, wie sie in Merkendorf schon lange Zeit genutzt werden. Auch der japanische Generalkonsul in Bayern, Akira Mizutani, zeigte großes Interesse an dem hohen Selbstversorgungsgrad von über 240 Prozent, den Merkendorf im Bereich der elektrischen Energie verwirklicht hat. Besonders interessierte sich die japanische Delegation für einen raschen Umstieg auf erneuerbare Energien. Sehr beeindruckend war neben der hochrangig besetzten Delegation aber auch die große Anzahl von japanischen Journalisten, die die Reise dokumentierten. Mehrere Fernsehteams, darunter sogar das japanische Staatsfernsehen NHK, filmten die Ausführungen des Bürgermeisters über die Erneuerbaren Energien.
Auch MdB Josef Göppel ließ es sich nicht nehmen, den japanischen Abgeordneten für Fragen und eine kleine Diskussion zur Verfügung zu stehen. Er betonte, dass die „People`s Life First Party“, seiner Meinung nach gute Chancen habe, den Atomaus- und Umstieg auf erneuerbare Energien schnell durchzusetzen. Zumal hatte er seinerzeit als einziger gegen eine Verlängerung des Atomstroms gestimmt. Zwar gebe es bei den Erneuerbaren Energien und hier speziell beim Biogas, nicht nur Vorteile, doch würden diese eindeutig die Nachteile überwiegen.
Text und Fotos: Marina Hellein