Initiator des Fränkischen Pilgerwegs wurde 85

Pfarrer Paul Geißendörfer wirkte über Jahrzehnte in der Münsterstadt Heilsbronn

HEILSBRONN (Eig. Ber.)

Seinen 85. Geburtstag konnte am 8. Juni Paul Geißendörfer begehen. Er war von 1981 an über 18 Jahre Pfarrer in Heilsbronn und hat die Münsterstadt auch während seines Ruhestandes nachhaltig mit geprägt. Pfarrer Geißendörfer wurde weit über die Region hinaus auch dadurch bekannt, dass er den Mittelfränkischen Jakobsweg initiierte, der von Stein bei Nürnberg über Heilsbronn nach Rothenburg führt. Der 85 Kilometer lange Pilgerweg wurde 1992 durchgehend markiert. Anlass für den Stadtpfarrer war das Münster St. Marien und Jakobus, das über Jahrhunderte Pilger in das 1132 gegründete Zisterzienserkloster nach Heilsbronn lockte. Pfarrer Geißendörfer wollte diese Tradition wieder aufleben lassen. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass in ganz Süddeutschland alte Pilgerwege wieder neu belebt wurden und das Pilgern vermehrt ins Blickfeld von Gläubigen und Wanderern genommen wurde. Das ehemalige Zisterzienserkloster war für den 85-jährigen Pfarrer auch Anlass, die Gründung der „Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben in Deutschland“ anzuregen, einer ökumenischen Gemeinschaft, der Frauen und Männer aus ganz Deutschland angehören. Pfarrer Paul Geißendörfer beteiligte sich über Jahrzehnte aktiv an der touristischen Entwicklung von Heilsbronn und war ein gern gesehener Ratgeber bei vielen Modernisierungs- und Umbauarbeiten an den ehemaligen Klostergebäuden. So ist die Gestaltung des sehenswerten Münsterplatzes in der ehemaligen Klosteranlage durch ihn wesentlich beeinflusst worden. Pfarrer Geißendörfer wurde 2003 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Heilsbronn verliehen, außerdem erhielt er den Verdienstorden des Bayerischen Ministerpräsidenten. Während seines jahrzehntelangen Wirkens publizierte er auch mehrere Bücher zur Kloster- und Stadtgeschichte von Heilsbronn.

Text + Foto: Günther Hießleitner

Bei guter Gesundheit konnte Pfarrer Paul Geißendörfer seinen 85. Geburtstag feiern. Noch immer kommt er gerne zum Heilsbronner Münsterplatz. Vor ihm ein Modell der ehemaligen Klosteranlage, das auch blinde Menschen über die Größe des Zisterzienserklosters informiert.

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