Zum Elternabend eingeladen
NEUENDETTELSAU
Zu einem Elternabend, der das Thema Inklusion zum Inhalt hatte, luden die Schulleiterin Franziska Hruschka und die zuständigen Lehrkräfte ein. Sie wollten umfänglich informieren – doch leider, so Hruschka, waren nicht viele Eltern gekommen. Die Schulleiterin informierte mithilfe aussagekräftigen Schriftmaterials und Bildtafeln an einer Leinwand – für jedermann gut lesbar und inhaltlich verständlich. Das Inklusionsprofil an der Grundschule in Neuendettelsau zeigte den Weg der Inklusion auf. Genannt wurde die UN-Behindertenrechtskonvention von 2008, die im Artikel 24 folgendes besagt: Selbstbestimmte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben. Inklusion ist Menschenrecht – die Ausgestaltung der Lern- und Lebensumwelt muss derart eingerichtet sein, dass auch Menschen mit Handicap Bildungsteilhabe ermöglicht wird. Die Bedeutung für den Bildungsauftrag der Schule wird so interpretiert, dass Inklusion Aufgabe aller Schularten und Schulen sein soll, das heißt, Unterstützung gemeinsamen Lernens von Schülern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf sowie Entwicklung und Erprobung vielfältiger Formen gemeinsamen Unterrichts. Die inklusive Schule ist das Ziel einer Schulentwicklung aller Schularten. „Der Weg vom Auftrag zur Umsetzung an unserer Schule sah folgendermaßen aus“, so die Referentin Hruschka: Erarbeitung eines Leitbildes ab 2011/2012 – Miteinander-Füreinander seit 2012/2013 – Beschulung von Kindern mit Einzelintegration und Schulbegleitung seit 2011/2012 und seit 2012/2013 läuft die Einführung der Kooperationsklassen an der hiesigen Grundschule. Demnach sind Basisbausteine von Inklusion vorhanden, aber nicht ausreichend, da nur punktuelle Förderung in einzelnen Klassen möglich ist. Die Antworten auf die Frage, warum eine Profilschule Inklusion so wichtig ist, liegen auf der Hand: …weil Eltern von ihrem Recht auf inklusive Beschulung zunehmend Gebrauch machen – weil die Anzahl von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf kontinuierlich steigt – weil gute Erfahrungen mit Kooperationsklassen vorliegen und weil man allen Schülern mit und ohne Förderbedarf gerecht werden will, was ein einstimmiger Lehrerkonferenzbeschluss unterstrich. Unter dem Gesichtspunkt „Konkrete Situation an der Grundschule Neuendettelsau“ sind folgende Punkte angeführt: Kinder mit Schulbegleitung – Förderschwerpunkt Soziales/Emotionales Verhalten – aktuell sind an der Schule 12 Schüler mit attestiertem Förderschwerpunkt „Lernen“, wobei der vermutete (aber nicht belegte) Förderbedarf bei etwa 20 bis 25 Kindern liegt, was für alle Klassen gilt. Zu den Voraussetzungen zählt die Vorlage einer Bildungs- und Erziehungskonzeption und Erfahrung in der Unterrichtung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Es müssen mindestens 10 Schüler mit diesen Gegebenheiten an der Schule sein. Der Beschluss der Lehrerkonferenz und die Zustimmung des Elternbeirates sowie die Bereitschaft des zuständigen Sachaufwandsträgers (Gemeinderatsbeschluss), die Entscheidung mitzutragen, müssen vorliegen und gegebenenfalls auch die Bereitschaft, eine bauliche Maßnahme vorzunehmen. Beim Thema einer staatlichen Unterstützung der Inklusion an Schulen war die Rede von 10 zusätzlichen Lehrerstunden zur Förderung sowie 13 Lehrerstunden für eine Lehrkraft mit sonderpädagogischer Ausbildung. Vom Förderzentrum St. Laurentius, Neuendettelsau, war Uli Harms gekommen, der sich für offene Gespräche mit Eltern und Erziehern bereit erklärte. Zum Abschluss des Abends stellte sich das Inklusionsteam persönlich vor und umriss den jeweiligen Aufgabenbereich. Die eingesetzten Stunden und die Inhalte der jeweiligen Themen kamen zur Sprache, wobei festgestellt wurde, dass das „Abenteuer Inklusion“ ein Prozess ist, bei dem es gilt, von Anfang an dabei zu sein.
Text: Inklusionsprofil Grundschule / Hoppe + Foto: Klemens Hoppe
Von links: Stefanie Grillenberger, Flavia Paternostro, Franziska Hruschka, Maria Grützner, Anke Weinzierl und Steffen Raum.