Märchensommer im Schlosshof mit „Peronnik“

WOLFRAMS-ESCHENBACH

Das Zwitschern der Mauersegler erfüllt den idyllischen kleinen Innenhof des Wolframs-Eschenbacher Schlosses. Auf der schlichten Bühne lehnt ein Cello an einem schwarzen Sofa, ein mehrarmiger Leuchter mit weißen Wachskerzen steht daneben: Die perfekte Kulisse für einen Märchenabend. Und dann betritt die Märchenerzählerin die Bühne. Im schlichten blauen Kleid mit weißer Schürze zündet Christine Weidringer erst einmal die Kerzen an, setzt sich hin, streicht die Schürze glatt und stimmt ihr Cello an. Eine alte Weise erfüllt den Schlosshof, die Zuschauer werden still. Die Erzählerin beginnt zu sprechen: „Peronnik. Ein Märchen aus der Bretagne“. Mit klarer Stimme, wunderbarer Mimik und Gestik sowie mit ihrem Cellospiel und Gesang erweckt Weidringer, die bereits zum neunten Mal in Wolframs-Eschenbach auftritt, die Abenteuer des „einfältigen“ Peronnik zum Leben. Ein vermeintlich dummer Mensch löst mit Klugheit, Witz und Frömmigkeit sieben magische Aufgaben. Gute Dienste leisten ihm dabei so besondere Dinge wie die „lachende Blume“ oder in Weihwasser getauchte Schnüre. Am Ende erlangt er das Leben spendende „goldene Becken“ und die todbringende „diamantene Lanze“, kann damit Gutes tun und besiegt den bösen Magier, in dessen Gewalt die wertvollen Gerätschaften waren. Das Märchen spielte vor langer Zeit, wo sind das goldene Becken und die diamantene Lanze jetzt? Noch einmal streicht Christine Weidringer ihre Schürze glatt: „…und wer sie gewinnen will, muss sie suchen gehen.“ Ein letzter Celloton zieht in die Dämmerung, und das Märchen ist aus. Auch die Schwalben sind nun still geworden.

Text + Foto: Susanne Hassen

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