MERKENDORF (Eig. Ber.)
Durchwegs guten Anklang fand die Ausstellung von Christa Reller „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ im Steingruberhaus. In Zusammenarbeit mit Hermann Waltz gelang es der Pädagogin, ihre Ansichten der Merkendorf umgebenden Natur so in die Räumlichkeiten des neu renovierten Steingruberhauses zu integrieren, dass das Gebäude selbst als Teil der Ausstellung künstlerisch zur Geltung kam, indem es wie ein natürlicher Kokon für Bilder, Texte und Musik wirke. Von Samstag bis Sonntagabend war das Merkendorfer Schatzkästchen gefüllt mit erlesenen Kostbarkeiten aus Literatur und Klang. Der Rundgang mit dem ersten Thema „Obstplantage“ im Erdgeschoss hieß die Besucher willkommen. Beim zweiten Thema „Holz“ im ersten Stock legte Christa Reller mit ihren Fotos unter anderem Beachtung auf die Mühe und Arbeit, die sich in Holzstößen verbergen. In einem Holzstoß der nahen Umgebung entdeckte sie ein zur Spirale gerolltes Holzstück. Dieses Thema der Spirale als Symbol der Schöpfung und allen Lebens nahm sie auf und setzte es in einer begehbaren Spirale um. Jeder, der den Weg in ihre Mitte machte, konnte dort eine Blüte auswählen und auf dem Weg heraus ablegen. So entstand in Beteiligung vieler Besucher über das Wochenende ein gemeinsames Gesamtkunstwerk. Im Zusammenspiel von Raum, Musik und Spirale ergab sich das Empfinden von Ruhe und Zeit. Zeit zum Betrachten, zum Verweilen, den Duft des Holzes mit der Aussage der Texte aufzunehmen. Man verließ die Ausstellung durch den Hintereingang und stand im ehemaligen Schulhof mit Blick auf den wunderschönen Barockgarten. Musikalisch umrahmt wurde das Wochenende in beeindruckender Weise mit Gitarre, Querflöte und Klavier von Musikschülern von Christa Reller. Nicht in den Vordergrund gerückt hatte Christa Reller 20 Jahre musikalische Arbeit, und doch fand dieses Jubiläum mit diesem Wochenende einen wundervoll angemessenen Rahmen. Das Feingefühl von Christa Reller im Empfinden der Natur spiegelt sich in ihrer musikalischen Arbeit mit Schülern als geschmeidiges Zusammenspiel von Stimmung und Klang. Zur Kirchweih im September wird nochmals Gelegenheit sein, sich die außergewöhnliche Ausstellung anzusehen!
Foto: Privat