Patrick Noll ist gleichberechtigter Stellvertreter
MERKENDORF
Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Merkendorf hat nun einen zweiten gleichberechtigten stellvertretenden Kommandanten. Auf der Jahreshauptversammlung wählten die Floriansjünger Patrick Noll in dieses neue Amt, das es seit dem neuen Feuerwehrgesetz gibt. Zu 22 Einsätzen rückte die Merkendorfer Stützpunktwehr aus; zu zwei mehr als 2016.
Vorstand Ernst Reif gab einen detaillierten Jahresbericht ab. Als Höhepunkt stellte er den „Katastrophenball“ im Januar heraus. Diese Faschingsveranstaltung organisierten erstmals die vier Feuerwehren der Stadt. Auch 2018 soll es am 5. Januar wieder so weit sein. Zum Bezirksfeuerwehrtag nach Weißenburg reiste im Mai eine Abordnung der Kameraden. Im gleichen Monat fand der „Tag der Feuerwehr“ statt. Hier präsentierte sich die Wehr den Bürgern. Auch am Sommerprogramm der Stadt waren FFWler beteiligt. Sie unterstützten die Kollegen aus Heglau-Dürrnhof. Den Kindern erklärten sie das neue Löschfahrzeug LF 10. Den Abschluss bildete das erfolgreiche Patenbitten der FFW Hirschlach-Neuses Anfang November. Kommandant Werner Rück berichtete von den im abgelaufenen Jahr geleisteten Einsätzen und Übungen. Momentan bestehe die FFW Merkendorf aus 70 Aktiven in sechs Gruppen. Fünf Jugendliche konnten in die Jugendfeuerwehr aufgenommen werden. Einige Rothelme nahmen wieder an diversen Schulungen teil. Der Motorsägenkurs im Mai fand regen Zuspruch. Die FFW habe nun auch einen eigenen Internetauftritt, so Rück. Zwei Großübungen mit den Feuerwehren aus dem Stadtgebiet fanden 2017 statt. Einmal übte man beim Raiffeisen-Warenlager am Bahnhof Triesdorf, das andere Mal war der REWE-Markt das Übungsobjekt. Einen Gefahrgutunfall simulierten die Merkendorfer bei der Firma „Transgas“. Von den 22 Einsätzen waren zehn Brände. So brannte ein hohler Baum am Weglehneranwesen in der Neujahrsnacht durch Feuerwerkskörper. Dieser musste gefällt werden. Ende März brannte in der ehemaligen Gärtnerei Zemke der Anbau eines Wohnhauses. Kinder hatten Unrat mithilfe von Feuerwerkskörpern entzündet. Auch eine entlaufene Kuh suchten die FFWler. Jedoch „erfolglos“, wie Kommandant Rück anmerkte. Kritisch äußerte sich Werner Rück zur mangelnden Kostenübernahme für die Verlängerung der Führerscheine für die Klassen C und CE durch die Kommune. Auch sah er die nicht eingehaltene Rettungsfrist in Merkendorf und Umgebung für den Rettungsdienst kritisch. Statt der zwölf Minuten sind es 20 Minuten. Rück forderte die Stationierung eines Rettungswagens mit Besatzung in oder um Merkendorf. Gleichzeitig kündigte er die Errichtung einer First-Responder-Gruppe mit Defibrillator und Rettungsrucksack in der Feuerwehr Merkendorf an. Stefan Hochneder gab einen Bericht über die Jugendarbeit in Vertretung von Jugendwart Christian Kistner. 32 Atemschützer habe die Ortswehr, erklärte Christoph Winkler in seinem Atemschutzbericht. Michael Gesell bescheinigte der Feuerwehr ordentliche Finanzen. Die Entlastung von Kassier und Vorstandschaft war einstimmig. Ein Höhepunkt in der Versammlung war die Wahl des Kommandanten und des Stellvertreters. Als einziger Kandidat für den ersten Kommandanten stand Werner Rück zur Verfügung. Er hätte es jedoch lieber gesehen, wenn sich ein jüngerer Kandidat gefunden hätte. Rück wolle noch einmal antreten, unter der Voraussetzung eines weiteren Stellvertreters. Dies ermögliche das neue Feuerwehrgesetz. Rück wurde in seinem Amt bestätigt. Genauso wie sein bisheriger Stellvertreter Erich Herrmann. Als weiterer gleichberechtigter stellvertretender Kommandant wählten die Versammelten Patrick Noll. So könne die vielfältigen Aufgaben eines Kommandanten auf drei Schultern verteilt werden. In ihren Grußworten hoben Kreisbrandinspektor Hans Pfeiffer, Kreisbrandmeister Alfred Wechsler und 2. Bürgermeister Herbert Argmann das hohe Engagement, aber auch den intensiven Zeiteinsatz für dieses Ehrenamt hervor.
Text + Foto: Daniel Ammon
Die Alten und der Neue: Kommandant Werner Rück (l.) und sein Stellvertreter Erich Herrmann nahmen den neuen in der FFW-Führungsriege, Patrick Noll, in ihre Mitte.
