NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)
„Das ist ein wichtiges Signal für eine gute und verheißungsvolle Zukunft des Förderzentrums St. Martin“. Diese Feststellung traf der Direktor der Abteilung, Pfarrer Dr. Mathias Hartmann, während der Grundsteinlegung im Rohbau des neuen Schulgebäudes. Das Förderzentrum für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung hat bisher unter großer Raumnot ein Schulgebäude gemeinsam mit dem Sonderpädagogischen Förderzentrum St. Laurentius genutzt. Für das neue Förderzentrum St. Martin wurde der Friedenshort, ein denkmalgeschütztes Gebäude, in dem bis vor einigen Jahren Kinder mit einer geistigen Behinderung wohnten, nahezu völlig „entkernt“. Zusätzlich wird ein Anbau mit Bewegungsbad und Sporthalle errichtet. Insgesamt entstehen 13 Klassen- und sechs Gruppenräume. Im Untergeschoss des Gebäudes werden Werkräume, der Textilbereich sowie Räume für Hausarbeit und Rhythmik eingerichtet. Dazu kommen großzügig gestaltete Freisportflächen. Prof. Dr. h. c. Hermann Schoenauer, der Leiter der Diakonie Neuendettelsau, ging in seiner Ansprache auf die lange Geschichte des Hauses ein. „Wir hoffen, dass dieses Haus auch künftig ein Hort des Friedens für alle Kinder und Jugendliche, für ihre Eltern und Angehörigen werden wird. Ein Ort, an dem jedes Kind angenommen ist mit seinen Stärken und Schwächen. Ein Ort, an dem Raum und Zeit gewährt wird, sich zu entwickeln, Neues zu erfahren und sich auszuprobieren. Ein Ort, der Lust macht, das Leben zu gestalten“, so Rektor Schoenauer. Die Baumaßnahmen werden insgesamt mit fast 12 Millionen Euro veranschlagt. Einen Großteil der Kosten trägt der Freistaat Bayern. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wird unter größtmöglicher Rücksichtnahme auf die vorhandene Gebäudesubstanz saniert. Die Fertigstellung ist für Mitte 2015 geplant. Am Standort Neuendettelsau des Förderzentrums St. Martin werden momentan 265 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Die wechselvolle Geschichte des Friedenshortes: Erbauung 1927/1928 als Pflegeanstalt II, 1936 Nutzung als Kurheim „Friedenhort, 1937 Anbau Ostseite Veranda, 1939 Nutzung als Lazarett, 1945 Nutzung als Mutter- und Kindheim, 1947 Nutzung als Altenheim, Eröffnung einer Säuglings- und Kinderkrankenpflegeschule, Kinderheim, Kurheim, 1955 Ausbau von Schlafräumen für Schülerinnen im Dachgeschoss, 1963-1981 fortlaufende Sanierungen, Umbauten/ Erneuerungen, Letzte Nutzung bis 2010 als Wohnheim für Menschen mit Behinderung und Schule St. Martin im 2. Obergeschoss.
Quelle: www.diakonieneuendettelsau.de / Foto: Haberzettl