Neue Ausstellung im Löhe-Zeit-Museum: „Bürger und gekrönte Häupter“

NEUENDETTELSAU

Seit Mitte März ist mit der 37. Sonderausstellung die Museums-Saison 2013 im Löhe-Zeit-Museum am Bahnhof in Neuendettelsau eröffnet. Diese steht unter dem Titel „Bürger und gekrönte Häupter“. Dr. Hans Rößler, der 14 Jahre lang die Aufgaben im Museum als Leiter wahrgenommen hatte, zeigt die besten Stücke seiner Autographensammlung. Zu sehen sind handschriftliche Dokumente, beispielsweise von Bismarck, Nobelpreisträgern, Komponisten, Königen und Dichtern. Der neue Museumsleiter Walter Hacker lädt alle interessierten Besucher ein, sich ein persönliches Bild von diesem äußerst seltenen Schatz handschriftlicher Dokumente zu machen, der an Rarität und Besonderheit wohl kaum zu überbieten ist. In verschiedenen Vitrinen werden unterschiedliche Themenbereiche behandelt. „1848 / 49: Die Bürger gründen das Reich und – scheitern“ – „1871: Die Fürsten gründen das Reich“. Neben aufgezeigten Schilderungen sind Briefe sowie beschriftete Briefkuverts zu sehen, Erklärungen zu Fotos, handschriftliche Zettel und Notizen von Fürsten und Königen. Eine bestückte Schautafel weist drei Urkunden aus den Jahren 1879, 1882 und 1883 auf, die von „Ludwig II. von Gottes Gnaden Koenig von Bayern – Pfalzgraf bey Rhein – Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben“ persönlich unterzeichnet sind. Außer diesen sind noch je eine Urkunde von Ludwig III. und König Luitpold zu sehen. Ernennungsurkunden sind ausgestellt sowie Schriften von Nobelpreisträgern, Albert Schweitzer, Robert Koch, Werner Heisenberg, Theodor Mommsen und Paul Heyse. Fotos berühmter Komponisten, Noten und Gebrauchsgegenstände, wie Brillen, Brieföffner, weitere Utensilien und Zeichnungen sind wiederum in einer weiteren Vitrine zu bewundern: Johannes Brahms, Max Bruch, Franz Liszt, Albert Lortzing, Robert Schumann sowie ebenso von Clara Schumann. Interessant ist auch das Thema: „Dichter entdecken und besingen Franken“. Hier sind Schriften von Viktor Tieck, Jean Paul und Viktor von Scheffel ausgestellt. Notizen, Abbilder sowie Schriften von Französischen Königen 1643 – 1793, Ludwig XIV., Ludwig XV. und Ludwig XVI. können gleichsam begutachtet werden. Ein großes Foto neben anderen dokumentiert die Kaiserproklamation in Versailles, bei welcher, wie Museumsleiter Walter Hacker zu Verstehen gab, auch Diakonissen aus Neuendettelsau anwesend waren. All diese wunderschönen Exponate gelangten in den Besitz von Dr. Rößler durch Vererbung, Schenkung und so manchen glücklichen Zufall, wie er verständlicherweise voller Stolz anmerkte. Dr. Rößler weiß von diesen Zeiten unendlich viel zu erzählen und zu schildern, sodass sich jeder Zuhörer nach „anno dazumal“ versetzt fühlt, die wohl vielfach als „die gute alte Zeit“ bezeichnet wird. Bilderreich und wissenswert ist ein Besuch im Löhe-Zeit-Museum allemal, denn diese Themenvielfalt und der aussagekräftige Rückblick in die Vergangenheit werden für jedermann verständlich, vor allem aber aufschlussreich erklärt und umfassend wiedergegeben. Wer diese Sonderschau nicht besucht, hat viel verpasst. Gelegenheit dazu ist bis Anfang August jeweils Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr, für Gruppen auch außerhalb dieser Öffnungszeiten nach Absprache mit Dr. Rößler (Telefon: 09874 / 68 61 39) oder Walter Hacker (Telefon: 09874 / 4283).

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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