NEUENDETTELSAU
Die 38. Sonderausstellung im Löhe-Zeit-Museum des örtlichen Heimat- und Geschichtsvereins im Bahnhof von Neuendettelsau zeigt ein „Neuendettelsauer Kaleidoskop“ aus der Sammlung von Martin Vollet. Zu sehen sind Ansichten, Postkarten sowie gezeichnete Vogelschaukarten von 1860 bis 2013. Im Erdgeschoss des Museums sind auch bisher nicht veröffentlichte Luftaufnahmen von Neuendettelsau ausgestellt; der Zeitraum beginnt im Jahre 1920 und endet 2012. So können über 90 Jahre Ortsentwicklung im Bild verfolgt werden. Im Obergeschoss geht es dann im Detail um Straßen, Firmen und Institutionen. Den alten Postkarten und Ansichten wurden Aufnahmen von 2013 gegenübergestellt. In der Ausstellung ist gleichzeitig die Dauerleihgabe eines bisher unbekannten Ölgemäldes von Wilhelm Löhe zu sehen, das erst kürzlich durch Martin Vollet erworben wurde sowie eine Porzellansammlung mit Neuendettelsauer Bild- und Textaufdrucken. Eine andere Titulierung der Sonderausstellung sagt es treffend: „Das Neuendettelsauer Kaleidoskop oder der kostbare Blick in Vergangenheit und Gegenwart.“ Nachdem um das Jahr 1860 die ersten Fotos in Neuendettelsau entstanden sind, ist es nach nunmehr 150 Jahren an der Zeit, einen Rückblick in diese Fotogeschichte zu werfen. Angeregt durch den Leiter des Löhe-Zeit-Museums, Walter Hacker, stellte Martin Vollet aus seiner umfangreichen Sammlung vielseitiges Bildmaterial zur Verfügung. Seit 30 Jahren hat er sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte des Ortes in Bild, Postgeschichte und anderen Zeitdokumenten der Allgemeinheit aufzuzeigen und zugänglich zu machen, um diese besonderen Raritäten auch für kommende Generationen zu bewahren und zu erhalten.
Interessant ist es sicherlich, einen Vergleich mit alten Fotos und der Gegenwart anzustellen, die aus dem gleichen Blickwinkel – einst und jetzt – fotografiert wurden. Die Ortsgeschichte und Bauentwicklung von Neuendettelsau wird auch anhand zahlreicher Luftaufnahmen seit 1920 bis 2012 anschaulich dargestellt. Dabei dürften sowohl bisher noch nicht gezeigte Luftaufklärungsaufnahmen der US Army Air Force von 1945 als auch brillante Luftaufnahmen aus dem Archiv Hillerich von 1956 von großer Bedeutung sein. Ein weiterer Teil der Ausstellung widmet sich öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen, Handwerk, Industrie und auch dem Bahnhof von Neuendettelsau. Neben dem Zimmermann-Modell „Turmhaube“ der Laurentiuskirche im Treppenhaus des Museums können nun zusätzlich bisher unveröffentlichte Fotos vom Neu- und Umbau 1930 betrachtet werden. Es gibt viel Neues und Informatives zu sehen – ein Kommen für Jung und Alt lohnt sich allemal. Die Sonderausstellung ist bis zum 30. November, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr, geöffnet.
Text + Fotos: Klemens Hoppe
