NN-Redakteur Wolfgang Heilig-Achneck hielt die zweite Fastenpredigt in St. Laurentius

„Prüft, wes Geistes Kind sie sind“

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

„Und das habt zum Zeichen… Ohne geht‘s nicht!?“ (Matthäus 12,38-42) lautete das Tagesthema der zweiten Fastenpredigten am Sonntag Reminiszere. Fastenprediger in St. Laurentius in Neuendettelsau war diesmal Wolfgang Heilig-Achneck, Redakteur der Nürnberger Nachrichten und Kirchenvorstand in St. Lorenz, Nürnberg. Kritisch setzte sich der Journalist zu Beginn seiner Predigt mit der Frage auseinander, ob die Kanzel der richtige Ort für seine Berufsgruppe sei. „Journalisten leben vom Zweifel und der Skepsis, vom hartnäckigen Bohren und kritischen Nachfragen. Auf erbauliche Weise Trost und Hoffnung oder gar Offenbarung zu verbreiten, gehört nicht zu ihren Aufgaben“, so Heilig-Achneck. Doch reizte ihn letztendlich der Rollenwechsel an der Einladung.

Im Mittelpunkt der Predigt: Zeichen, Umkehr und Geist

Drei Aspekte der Bibelstelle über Jona und Ninive griff der NN-Redakteur in seiner Predigt auf. Zum einen gehe es um Zeichen. Unser Alltag werde durch Zeichen bestimmt, wie Verkehrszeichen, Zeichen aus der Politik, Zeichen der Natur. Heilig-Achneck untermauerte, dass es deshalb auch legitim sei, im Glauben nach Zeichen zu fragen. „Jesus selbst ist das entscheidende Zeichen. Er verweist auf Gott, den unnennbaren, unfassbaren, ungreifbaren, den der sich unseren Zugriffsversuchen entzieht und der doch alles umgreift“, betonte der Prediger.

Zum anderen gehe es um die Umkehr. Dies müsse immer dann passieren, wenn man sich verrannt oder versagt habe. Er verwies auf die SPD mit der Agenda 2010, die CSU mit dem achtjährigen Gymnasium und einem Lebensstil, mit dem wir die Erde ruinieren würden. Doch bei der Frage, wie die Umkehr bei letzterem passieren könnte, war er selbst ratlos. Im letzten Punkt griff Heilig-Achneck das Thema „Geist“ auf. Er forderte die Christen gerade vor den anstehenden Wahlen dazu auf, genau zu prüfen, wes Geistes Kind diejenigen sind, denen wir die Macht anvertrauen wollen. Genauso nahm er die beiden großen Kirchen kritisch in den Blick: „Und ist noch etwas vom Geist der Reformation zu spüren, vom Geist des Franz von Assisi und des neuen Papstes?“ Diakonie versteht Heilig-Achneck als Zeichen der Nächstenliebe der Kirche. „Dass sie sich der zunehmenden multikulturellen und multireligiösen Realität aktiv stellt, entspricht nicht nur ihrem ureigensten Auftrag. Es sollte eine pure Selbstverständlichkeit und nicht der Rede wert sein“, betonte der Journalist. Zum Predigtnachgespräch fanden sich zahlreiche Gottesdienstbesucher ins Mutterhaus ein. In einer angeregten Diskussion tauschten sich der Fastenprediger und die Interessierten zu verschiedenen Aspekten der Predigt aus. Die nächste Fastenpredigt zum Tagesthema „Gott sprach zu Mose: Fu?hre mein Volk. Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt.“ (Ex 3,11f) findet am Sonntag, 26. März, in St. Laurentius statt. Prediger ist diesmal Michael Schwarz, Caritasdirektor in Nürnberg. Der Gottesdienst beginnt um 9.30 Uhr.

Foto: Diakonie Neuendettelsau

Das Nachgespräch zur Fastenpredigt mit NN-Redakteur Wolfgang Heilig-Achneck (r.) moderierte Pfarrer Matthias Weigart, Vorstand Bildung.

 

 

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