Ökumenischer Gottesdienst im Grünen

Kollekte für Blaues Kreuz Ansbach
REUTH Der diesjährige Ökumenische Gottesdienst im Grünen fand anders statt als es die Besucher ansonsten gewohnt waren. Erfreut zeigten sich die Veranstalter jedoch, dass infolge der Pandemie wenigstens wieder ein Treffen in Reuth zur Feier des Gottesdienstes erfolgen durfte, wenn auch mit vorgegebenem Abstand zum Nachbarn auf den Bänken. Unter dem Leitwort „Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist“ stand die kirchliche Feier, zu der zahlreiche Gläubige beider christlicher Konfessionen gekommen waren. Worte der Bibel und des Gebets sprachen die Geistlichen, Pfarrer Heiner Stahl von St. Nikolai, der Kaplan von St. Franziskus Neuendettelsau und Sachsen-Lichtenau, Dr. Mariusz Chrostowski, der Direktor von Mission EineWelt, Pfarrer Hanns Hoerschelmann sowie Pfarrer Norbert Heinritz, Klinik- und Seniorenseelsorger bei Diakoneo. Musikalisch begleitete der Posaunenchor aus Reuth, unter der Leitung von Walter Schmidt, die Kirchenlieder. Mit den einführenden Worten: „Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“ begrüßte Pfarrer Stahl die Gläubigen. Er erinnerte ausdrücklich daran, dass die Vorgaben der Pandemie beachtet werden müssen. Schon im Vorfeld wies er auf die Ansprache von Pfarrer Hoerschelmann hin, der unter anderem auch das Thema Corona in seiner Predigt ergreifen werde. Nach Psalmgebet, Lesung, Evangelium und Liedern kam der Direktor von Mission EineWelt zu Wort. „Wir werden uns wahrscheinlich viel verzeihen müssen – wenn Corona einmal vorbei sein sollte.“ Mit diesem Zitat legte er den Finger in die Wunde von Politik und Gesellschaft, die unter den Auswirkungen der Pandemie so manches falsch gemacht oder zumindest unterlassen hat. Der Prediger stellte die berechtigte Frage, wie es Menschen auf der südlichen Erdhalbkugel schaffen sollen, ohne oder mit nur wenig Impfstoff gegen Corona anzukämpfen. In diesem Zusammenhang fiel das Wort „Unbarmherzigkeit“. Der Blick des Geistlichen richtete sich ferner auch auf die Katastrophe in den Hochwassergebieten. Wer hat Schuld? Was hätte besser gemacht werden können? Kann hier eine Schuldfrage gestellt werden, die eine Lösung beinhaltet? Vorwürfe? Unachtsamkeit? Oder was sonst noch? „Die Schuldfrage lässt uns nicht in Ruhe – doch es gibt einen anderen Lösungsansatz. Und zwar Jesus Christus. Die Gesellschaft, die unbarmherzig ist, braucht Barmherzigkeit. Einfach „Schwamm drüber“ bringt uns nicht weiter – es braucht Vergebung. Barmherzigkeit ist die Grundlage unseres Lebens – sollte es zumindest sein – Gott traut uns das zu. Denn er ist barmherzig“, so Pfarrer Hoerschelmann. Nach den Fürbitten und dem Segen dankte Pfarrer Stahl der Familie Weiß für die Überlassung des Grundstücks zur Feier des Gottesdienstes und bezog in seinen Dank auch alle Helfer mit ein. Bevor die Besucher der kirchlichen Feier wieder ihren Heimweg antraten, sprach noch Timotheus Hübner, Dipl.-Sozialpädagoge, Kommunikationspsychologe und Geschäftsführer vom Blauen Kreuz über die Aufgaben der Suchthilfe Ansbach. Es betreffe jegliche Arten der Suchthilfe für Menschen aller Altersstufen ob bei stofflich oder nichtstofflich gebundenen Suchtmitteln. Nicht nur Erwachsene sondern immer mehr Jugendliche und sogar Kinder sind betroffen. Die nachhaltige Hilfe für suchtkranke Menschen sei äußerst kostenintensiv, deshalb freute sich Hübner über die Spendenbereitschaft im Anschluss an den Gottesdienst. Die Kollekte wurde dem Blauen Kreuz Ansbach zur Verfügung gestellt, der Sozialpädagoge bedankte sich im Namen aller Betroffenen.
Text + Foto: Klemens Hoppe

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