NEUENDETTELSAU
Auf Bildern und Gemälden werden Engel meist mit Flügeln dargestellt. Haben Engel wirklich Flügel oder sollten die Abbildungen lediglich dem Betrachter verdeutlichen, dass Engel überall und zu jeder Zeit den Menschen begleiten? Über 20 Kinder sind im Rahmen des Kinderbibeltages der Sache auf den Grund gegangen, unter Zuhilfenahme einer Erzählung von Leo Tolstoi. In dieser Geschichte wird von einem Land berichtet, das derart austrocknete, dass Pflanzen verdorrten und Menschen wie auch Tiere Durst litten. Ein Mädchen, dessen Mutter erkrankt war, machte sich mit einem Krug auf den Weg um nach Wasser zu suchen. Es wurde fündig; so rettete das Mädchen mit dem großen Herzen Menschen, Tiere und Pflanzen. Im gesamten Land fing wieder alles an zu wachsen und zu blühen. Im Traum flossen die Wasserquellen über die Erde hinaus bis in den Himmel – und überall dort bildete sich ein leuchtender Stern. Und wer kann ein Engel sein? Das entdeckten die Kinder, als sie ein wertvolles und einmaliges Abbild auf der Rückseite eines gebastelten Sterns vorfanden – einen Spiegel in den sie hinein blickten. Jeder Mensch kann somit ein Engel sein, das war die Erkenntnis, die es zu gewinnen galt. Bei dieser Gelegenheit wies die Gemeindereferentin der katholischen Pfarrei von St. Franziskus, Barbara Steuer, auf das ehrenamtliche Kinderbibelteam und die Helferinnen in Küche und Service hin, die allesamt zum Gelingen des Bibeltages beitrugen. Auch das sind Engel, die helfend zur Seite stehen.
Im weiteren Verlauf des Tages konnten noch verschiedene Engel gebastelt werden, und trotz stürmischem Wind und Wetter war ausreichend Zeit geblieben, um im Freien zu spielen. Der Tag endete mit einer kleinen Andacht in der Kirche, wobei jeder seinem Nachbarn im Gotteshaus den Segen gab. So reifte die Erkenntnis: Engel brauchen keine Flügel – es geht sehr gut auch ohne.
Text: Klemens Hoppe / Foto: Privat
