LICHTENAU
Dauerregen, kein Sonnenstrahl am Himmel, empfindliche Kälte – und trotzdem hatte das neue Solarkraftwerk bei Oberrammersdorf am Tag der offiziellen Einweihung Anfang Oktober um 11:00 Uhr vormittags bereits 1000 kW/h Strom produziert. Zahlreiche interessierte Genossenschaftsmitglieder (aktuelle Mitgliederzahl 163) wurden von Lichtenaus Bürgermeister Uwe Reißmann begrüßt, zudem die Vertreter der drei finanzierenden Banken, MdB Josef Göppel und Anlagenerbauer Klaus Waldera von den Belectric-Solarkraftwerken. Die Anlage der Genossenschaft „Bürger-Energie Lichtenau“ speist bereits seit Oktober 2012 Strom mit einer Einspeisungsvergütung von 17,94 Cent pro Kilowattstunde in das Netz ein. Bürgermeister Reißmann lobte die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen der Genossenschafts-Anteilseigner – diese halten derzeit Anteile im Wert von 2.143500 Euro. Die Erträge decken sich mit den Prognosen – für 2014 sei erstmals mit einer Gewinnausschüttung zu rechnen. Lichtenau übernahm eine Vorreiterrolle im Bereich der Energiewende und bezüglich einer Genossenschaft, so MdB Josef Göppel. Er wünschte den Belectric-Solarkraftwerken viel Durchhaltevermögen gegen die Großkonzerne und für die Energiewende. Wichtig sei auch, dass nicht nur der Geldbeutel, sondern gerade die Natur von Solaranlagen profitieren würde. Die naturnahe Lage in Lichtenau muss Vögeln, Hasen und Bienen weiterhin ein gutes Überleben sichern. Geplant ist aus diesem Grund u.a. „Photovoltaik-Honig“ von den Bienenstöcken bei der neuen Anlage. Göppel informierte zudem über aktuelle Konzepte, die intelligente Steuerung der neuen Energiesysteme unterstützt durch das Internet und lobte die Lichtenauer Anlage als positives Beispiel der Erzeugung von Energie in Gemeinschaft. Ziel sei es auch, erneuerbare Energiequellen in kleinen Einheiten zu entwickeln, um sie in Entwicklungsländern einsetzbar zu machen. Klaus Waldera von den Belectric Solarkraftwerken betonte, die zu erwartende Rendite sei wichtig, aber noch vorausschauender sei der Umstand, dass jeder Anteilseigner in die Zukunft seiner Kinder investiere. Alle Verantwortlichen hatten nach dem offiziellen Rahmenprogramm genug Zeit zum Meinungsaustausch, denn die geplante Führung über die Anlage fiel an diesem Tag bei Dauerregen wenig solarfreundlich ins Wasser.
K W / Foto: Haberzettl