Pilzwanderung des Obst- und Gartenbauvereins Windsbach

WINDSBACH

Bei herrlichem Spätsommerwetter trafen sich Ende Oktober etwa 20 Interessierte auf der großen Streuobstwiese des Obst- und Gartenbauvereins in Windsbach. Auf dem Plan stand eine Pilzsuche und -bestimmung. Da die Veranstaltung im Freien stattfand, hatte das Landratsamt trotz verschärfter Corona-Bestimmungen grünes Licht gegeben. Walter Pesak aus Roßtal ist Pilzberater und anerkannter Pilzsachverständiger. Er erklärte zunächst wie die Pilze für eine spätere Bestimmung richtig gesammelt werden: „Sie müssen aus dem Boden herausgedreht werden, damit auch der Wurzelansatz mit dabei ist. Dieser ist wichtig, um den Pilz bestimmen zu können.“ Dann ging‘s los und die Teilnehmer starteten mit ihren Körben in die nahen Wälder um Pilze zu suchen. Nach gut einer Stunde trafen sich alle wieder auf der Wiese. Im großen Halbkreis  mit entsprechendem „Corona-Abstand“ hörten sie den Ausführungen von Herrn Pesak zu. Er erklärte den Unterschied zwischen Röhren-, Lamellen- und Leistenpilzen und die Zusammenhänge der Pilze mit ihrem Lebensraum. So gehen die Pilze mit verschiedenen Baumarten, oder auch nur einer, eine Symbiose ein. Das heißt, der Pilz ist auf den Baum angewiesen, der Baum wiederum auf den Pilz. Ohne Pilze kein Wald aber ohne Wald auch keine Pilze. Es gibt Pilze, die in alten Bestimmungsbüchern noch als Speisepilz angegeben waren. Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse und sie werden als Giftpilze eingestuft. Das liegt daran, dass die Giftwirkung erst nach ein bis zwei Wochen auftreten und z.B. die roten Blutkörperchen verklumpen lassen kann. Da hatte früher niemand mehr an die Pilzmahlzeit gedacht, wenn jemand gestorben ist.

Herr Pesak erklärte die Pilze, welche die Teilnehmer gesammelt hatten. Da gab es Pilze, die essbar, ungenießbar oder giftig waren, wobei die Unterscheidungsmerkmale oftmals nur ein Detail sind. So ist der violette Lacktrichterling essbar, aber sein Doppelgänger – der violette Risspilz – tödlich giftig. Herr Pesak ist ein ausgesprochener Spezialist, dessen kurzweiliger Vortrag sehr lehrreich und interessant war. Einziger Nachteil war der große, coronabedingte Abstand. So konnten die Details, die für die Bestimmung wichtig sind, nicht immer erkannt werden.

Text + Fotos: Hermann Menhorn

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