Plakataktion des Aktionsbündnisses Verkehrswende Neuendettelsau

„Freiwillig Tempo 30“ von Verwaltung und Polizei unterstützt

NEUENDETTELSAU

Das Aktionsbündnis „Verkehrswende – fahrradfreundliche Gemeinde Neuendettelsau“ hat die Schwächsten auf den Straßen, die Fußgänger und Radfahrer, im Blick. Ferner setzt es sich für die klimafreundliche Mobilität ein. Eine der wesentlichen Forderungen ist daher, auf allen Ortsstraßen Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit anzuordnen. Zu diesem Ziel bekenne sich auch der Gemeinderat, war anlässlich der kürzlich vorgenommenen Plakataktion zu hören, bei welcher es galt, die Kraftfahrer für dieses Thema des gleichberechtigten Miteinanders im Straßenverkehr zu sensibilisieren. An den Ortseinfahrten und entlang der Kreisstraßen wurden zwischenzeitlich Plakate zu „Freiwillig Tempo 30“ angebracht, die auf die Vorteile „höhere Sicherheit“ und „weniger Lärm“ hinweisen.

Mit dem Beitritt – als erste Kommune im Landkreis Ansbach – zur Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommune in Bayern (AGFK) sieht das Aktionsbündnis die Gemeinde auf dem richtigen Weg. Doch bis zum ersehnten Titel einer „fahrradfreundlichen Gemeinde“ in etwa 3 Jahren stehen laut AGFK noch einige Hausaufgaben an, wie zum Beispiel die Ermittlung des Rad- und Fußgängeranteils, die Behebung von festgestellten Schwachstellen sowie die Erarbeitung eines Radwegekonzeptes. Das Aktionsbündnis hat die für eine Planung zuständigen Stellen eingeladen, vor Ort geeignete Lösungsmöglichkeiten zu erörtern. Als besonders gefährlich werden die Hauptstraße im Bereich der Kirche St. Nikolai, die Querungen des Sternplatzes und der Hauptstraße auf Höhe des Henninger-Gäßchens beim Löhe-Haus gesehen. Bereits 2018 wurde ein Entwurf für eine Fahrradachse von der Sonnenstraße zum Löhe-Campus vorgestellt, welche die Hauptstraße quert. Diese Verbindung wird von zahlreichen Schülern genutzt. Ein Tempolimit auf 30 km/h würde Sicherheit beim Queren der Straße für Radfahrer und Fußgänger schaffen. Während ein Auto bei Tempo 30 bereits nach 18 m zum Stehen kommt, ist der Anhalteweg bei Tempo 50 mit etwa 40 m mehr als doppelt so lang. Nicht nur für Senioren und all die Menschen, die in den Heimen von Diakoneo wohnen, ist eine Verkehrsberuhigung wichtig. Würden die Kraftfahrzeuge langsamer fahren, dann gewinnt auch die Ortsmitte an Aufenthaltsqualität. Bei der Planung sollten alle Bürger sowie die betroffenen Gruppen wie Kindergärten, Schulen, Bildungseinrichtungen, Jugendrat, Seniorenbeirat und ADFC sowie Behindertenvertreter, aber auch die Gewerbetreibenden frühzeitig eingebunden werden, war seitens des Aktionsbündnisses, namentlich von Jürgen Frercks der VCD Kreisgruppe Ansbach, zu lesen und zu hören.

Neuendettelsau sei eine Gemeinde mit besonderer Prägung, meinte Bürgermeister Christoph Schmoll. Aus diesem Grunde stehe die Verwaltung dieser Aktion äußerst positiv gegenüber. Da das bestehende Konzept den Anforderungen nicht mehr gerecht werde, sei im Rahmen der Ortsentwicklung ein neues Verkehrskonzept zu erarbeiten. Auch die Polizei will diese Initiative wohlwollend begleiten, so der Chef der Inspektion Heilsbronn, Roland Schiefer. An rechtliche Vorgaben gebunden sei aber eine verpflichtende Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer nicht so ohne weiteres machbar. Deshalb brauche man eine Freiwilligkeit. Derartige Initiativen sehe auch die Polizei als äußerst wichtig und nachahmenswert an.

Text + Foto: Klemens Hoppe

Foto von links: Jürgen Frercks, Günter Kohlmann vom Seniorenbeirat und Bürgermeister Christoph Schmoll beim Vorstellen der Plakataktion.

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