Politischer Frühschoppen in Merkendorf

Zäsur im Jahresverlauf der Krautstadt

MERKENDORF

Er gehört genauso zur Merkendorfer Kirchweihtradition wie das Baumaufstellen und der Jahrmarkt am Sonntag: der politische Kirchweih-Frühschoppen. Seit 1983 findet dieser besondere Frühschoppen nun schon statt. In einer guten Stunde begrüßte Bürgermeister Hans Popp die 89 geladenen Gäste und ging nebenbei auf die Entwicklung der Stadt Merkendorf ein. Dabei kam der Humor natürlich nicht zu kurz. Besonders hatte es das Stadtoberhaupt in diesem Jahr auf das Beamtentum abgesehen, aber auch die anderen Berufsgruppen kamen nicht ungeschoren davon. Seit 2012 ist das Krautstädtchen bereits schuldenfrei. Die Investitionen für Vereine und städtische Anlagen sind dennoch beträchtlich. So soll ab Frühling 2018 die ehemalige TSV-Halle renoviert werden. Auch auf die bereits getätigten Ausgaben für das neue Feuerwehrauto und den Bau des B- und C- Platzes für den TSV ging Popp ein. Die positive Entwicklung sieht man laut dem Bürgermeister auch an der gestiegenen Einwohnerzahl. In den vergangenen fünf Jahren wuchs das Städtchen um immerhin 8,5 Prozent. In diesem Jahr wurden schon sechs Bauplätze verkauft – ganze 22 sind reserviert. „Bald schon wird die Ortsumgehung für eine ruhigere Verkehrslage sorgen. Wir befinden uns im vordringlichen Bedarf“, betonte Popp. Zwei Kreisverkehre sollen den Anfahrtsverkehr verlangsamen. Die Umgehung soll zudem einen großen Teil des Durchgangsverkehrs abfangen. Beim Schwerlastverkehr könnten dies bis zu 93 Prozent sein. „Die Trennung der Vorstadt wird dann auch der Geschichte angehören“, war sich der Rathauschef sicher. MdL Manuel Westphal betonte in einem Grußwort, dass der Frühschoppen „eine gewisse Zäsur im Jahresverlauf“ darstelle. Er sei ein besonderer Termin. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch ging unter anderem auf die Flüchtlingswelle ein und riet, auf die Verbindungen zwischen den Menschen zu setzen, statt die Unterschiede zu suchen. In den Nachkriegsjahren habe eine ähnliche Lage geherrscht, die es zu bewältigen galt, und hieraus könne man lernen. Landrat Dr. Jürgen Ludwig betonte die gute Verbundenheit der Merkendorfer zu den beiden Landkreisen Ansbach sowie Weißenburg-Gunzenhausen. Er wolle die Bahnreaktivierung der Hesselberg-Linie wieder vorantreiben. Ebenso wies er schon jetzt auf die Landesgartenschau in Wassertrüdingen hin, die im Jahr 2019 stattfinden wird. Als Sponsor für den Frühschoppen vertrat der Vorstandsvorsitzende Burkhard Druschel die Sparkasse Gunzenhausen. Er betonte, dass die Bank gut aufgestellt sei und auch weiterhin Merkendorf und seine Vereine unterstützen wolle.

Text + Fotos: Marina Hellein

 

Bürgermeister Hans Popp hatte heuer 89 Gäste ins Gasthaus der Familie Rohm geladen.

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