Spatenstich im Merkendorfer Naturfreibad

Ökologische Sanierung in Angriff genommen

MERKENDORF

Die Arbeiten für die ökologische Sanierung des Badeweihers Weißbachmühle liefen schon vor einigen Wochen an. Dennoch ließen es sich die Verantwortlichen nicht nehmen, das Ganze nun auch offiziell mit einem Spatenstich zu beginnen. Der Leiter des Amtes für ländliche Entwicklung in Mittelfranken, Gerhard Jörg, führte aus, dass die Förderung des Badeweihers über ELER (kurz für: Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) laufe. 1,3 Millionen Euro des Gesamtvolumens seien förderfähig. Hiervon werden etwa 800.000 Euro, also rund 60 Prozent, als Zuschuss gegeben. Der Behördenleiter betrachtete dies als „wesentlichen Beitrag, ohne den die Maßnahme sehr viel schwerer oder gar nicht realisierbar gewesen“ wäre. Bereits seit Jahren habe sich die Stadt Merkendorf um ein Förderprogramm für ihr „in die Jahre gekommenes Naturfreibad“ bemüht, führte Bürgermeister Hans Popp aus. Er merkte an, dass man bei der Konzeption des Projekts unter anderem auch stark auf die Umweltverträglichkeit geachtet habe. So soll das Wasser in den Duschen des Sanitärgebäudes über die Abwärme der nahegelegenen Biogasanlage erwärmt werden. Über eine Photovoltaikanlage können laut Popp etwa 70 Prozent des Stromverbrauchs abgedeckt werden. „Wir legen Wert auf einen sehr hohen ökologischen Wirkungsgrad“, betonte das Stadtoberhaupt. In Bezug auf die Barrierefreiheit erklärte der Bürgermeister, dass eine spezielle Rampe gebaut werde, über die auch Menschen mit einer Gehbehinderung das Bad problemlos erreichen können. Ein Handlauf soll für zusätzliche Sicherheit sorgen. Zudem „kann diese Rampe für Pflegemaßnahmen des Bades genutzt werden, wenn diese nötig werden“, betonte Heinrich Jank, Chef der Firma Schmelzer. Claus Schmitt von der Wasserwerkstatt Bamberg erklärte die Wirkungsweise des neuen Filters. Das Oberflächenwasser werde in den Filter gezogen, wo es durch Granulat rieseln und vom Schmutz befreit werden soll. „Innerhalb von drei Tagen wird so das gesamte Wasser des Badeweihers gereinigt“, merkte er an. Durch die Bepflanzung des Filters und rund einem Drittel der Wasserfläche mit etwa 7000 Wasserpflanzen könnten bis zu 40 Prozent der Stickstoff- und Phosphatbelastung abgebaut werden. Das Ziel dieses Filters sei es, Trübstoffe und Algen herauszuholen, betonte der Geschäftsführer der Wasserwerkstatt. „Wir sind mehr als optimistisch, dass es funktioniert“, schmunzelte er. Die Wasserpflanzen werden sich in einem abgetrennten Bereich befinden, um ihnen beste Wachstumsbedingungen zu bieten. Durch diese Kombination von mechanischem und biologischem Filter soll die Wasserqualität gesteigert werden. Ein Filteraustausch sei in absehbarer Zeit nicht nötig. Dadurch, dass beispielsweise vom Schilf überschüssige Nährstoffe aufgenommen würden, könne man diese quasi mit dem Schilf abernten. An den Körnern des Filters entstehe zudem eine Art Biofilm, der Nährstoffe binden und zersetzen kann. Bürgermeister Popp stellte in Aussicht, dass vielleicht noch zum Ende der diesjährigen Badesaison der Betrieb des Beckens begonnen werden kann. Die gesamte Anlage werde aber erst im nächsten Jahr fertiggestellt werden können. Der Eintritt in das Naturfreibad soll kostenlos angeboten werden.

Text + Fotos: Marina Hellein

Spatenstich: Merkendorfs Bürgermeister Hans Popp (4.v.r.) lud Gerhard Jörg (3.v.r.), Behördenleiter vom Amt für ländliche Entwicklung Mittelfranken, den zuständigen Sachbearbeiter Joachim Reindler (1.v.r.), den Geschäftsführer der Wasserwerkstatt Bamberg, Claus Schmitt (2.v.l.), den Architekten Johann Prossel (2.v.r.), die Geschäftsführer der Firma Stark, Dieter (4.v.l.) und Thorsten Rall (1.v.l.), sowie den Chef der Firma Schmelzer, Heinrich Jank (3.v.l.), zum Spatenstich in die Weißbachmühle ein.

Hans Popp: Merkendorfs Bürgermeister Hans Popp zeigte sich anlässlich des Spatenstichs im Merkendorfer Naturfreibad optimistisch, dass man noch in diesem Jahr mit einer Art „Probebadebetrieb“ beginnen könne. Vorausgesetzt natürlich, es laufe alles weiterhin glatt, schmunzelte er.

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