Staatsministerin Huml lehnt aktive Sterbehilfe ab

In ihrer Fastenpredigt betonte die Politikerin und Ärztin die Bedeutung der Palliativmedizin

Neuendettelsau – Gegen aktive Sterbehilfe sprach sich die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml bei ihrer Fastenpredigt in der St. Laurentiuskirche in Neuendettelsau aus. Als vorletzte Predigerin in der diesjährigen Reihe beschäftigte sie sich mit den biblischen Worten „Ich seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt“. 

Die Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, die selbst Ärztin ist, meinte, die Menschlichkeit der Gesellschaft zeige sich daran, „wie wir mit den Schwächsten umgehen“. Dazu zählte sie unter anderem Kranke, Pflegebedürftige und Fremde.

Neben der aktiven Sterbehilfe lehnt sie auch die assistierte Selbsttötung ab, die in einigen Nachbarländern Deutschlands bereits in großer Zahl praktiziert wird. Das Sterben sei Teil des Lebens. Statt es zu verkürzen oder zu verlängern sei es wichtig, schwerstkranken Menschen beizustehen. Für diese schwierig und oft belastende Arbeit sei eine leistungsfähige Hospiz- und Palliativversorgung nötig. Sie unterstrich die Bedeutung von ehrenamtlichen Helfern in diesem Bereich.

Gerade Christen seien dazu aufgerufen, zu ihren Grundwerten zu stehen, sagte Huml. Dazu gehöre es, für andere einzustehen, aber auch klar und unbequem Stellung zu beziehen. Sie riet dazu, mit gesundem Selbstbewusstsein und gelebtem Glauben durchs Leben zu gehen. „Die diakonische Idee hat im 21. Jahrhundert nichts von ihrer Strahlkraft verloren“, erklärte sie.

Im anschließenden Predigtnachgespräch im Mutterhaus ergänzte sie, die Rahmenbedingungen hinsichtlich Zeit, Mitarbeitern und Geld müssten verbessert werden. Dies werde aber nicht zum Nulltarif zu haben sein. Nicht alles müsse gesetzlich geregelt werden, denn eine scheinbar klare Regelung könne die Entscheidung im Einzelfall eher noch schwieriger machen. Wichtig sei es vielmehr, Alternativen wie Hospize und Palliativstationen bekannter zu machen.

Die letzte Fastenpredigt 2015 hält am Sonntag, 22. März, um 9.30 Uhr Dr. Annekathrin Preidel, die Präsidentin der Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Bayern (ELKB).

 

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Gegen aktive Sterbehilfe bezog Staatsministerin Melanie Huml bei ihrer Fastenpredigt in Neuendettelsau Stellung.

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