Birgit Bischoff gab als Gesundheitspädagogin Tipps und Anregungen
NEUENDETTELSAU Im Terrassencafé des Wohnparks von Diakoneo gab Birgit Bischoff, die Gesundheitspädagogin mit Weiterbildung in der Sturzprävention, den zahlreich versammelten Seniorinnen und Senioren wertvolle Tipps und Anregungen zum Thema Sturzprävention. Im Rahmen des 1. Themen-Cafés in diesem Jahr stand im Mittelpunkt des Referats der Leitgedanke, auf Stolperfallen hinzuweisen, die oftmals übersehen werden und nicht selten zu Stürzen mit Knochenbrüchen führen können. Mit steigendem Alter und bei Pflegebedürftigkeit nehmen Risikofaktoren für Stürze zu. Dazu gehören verringerte Muskelkraft, Sehschwäche, Schlafprobleme und Tagesmüdigkeit, Inkontinenz und Schwindel. Zusätzlich beeinflussen äußere Faktoren das Sturzrisiko: schlechte Beleuchtung, Stolperfallen, eine neue Brille oder eine ungewohnte Umgebung. Auch bestimmte Medikamente erhöhen die Gefahr zu stürzen; etwa Mittel gegen Bluthochdruck, zur Beruhigung und zum Schlafen. Daneben sind Angst, Unruhe sowie ein gestörter Gleichgewichtssinn bedeutsame Sturz-Risikofaktoren. Ein Sturz kann verunsichern und Angst auslösen, erneut hinzufallen. Wird deswegen Bewegung vermieden, schwinden Muskelkraft und Gleichgewichtssinn. Oft genügen bereits kleine Anpassungen in Wohnung oder Zimmer, um die Stolper- und Sturzgefahr zu verringern. Nachts sind Lampen mit Bewegungsmelder hilfreich, Laufwege frei halten, evtl. Kabel beseitigen, Schwellen und Stufen besonders auffällig markieren, der Fußboden sollte eben und nicht glatt sein, rutschfeste Fußmatten oder Teppiche nutzen und Teppichkanten, Matten und Läufer ggf. am Boden befestigen. Nässe auf dem Boden vermeiden, im Bad rutschfeste Trittmatten einsetzen. Lichtschalter, Nachttisch, Kleidung, Geschirr sowie Hilfsmittel wie Brille oder Rollator sollen gut erreichbar sein. Das Schuhwerk müsste festen Halt bieten, die Schuhe sollten hinten geschlossen sein sowie eine flache, rutschfeste Sohle haben. Praktisch sind Schuhe mit Klettverschluss. Die Kleidung sollte gut sitzen und nicht herunterrutschen, sonst könnte man hängen bleiben oder stolpern. Nach einem evtl. Sturz muss herausgefunden werden, was dazu geführt hat. Waren schlechtes Sehen, Schwindel oder Unsicherheit beim Gehen schuld? Dann muss ärztlicher oder pflegefachlicher Rat eingeholt werden, besonders aber bei Schmerzen oder Verletzungen ist eine ärztliche Untersuchung angesagt. Des weiteren empfahl Bischoff als Bewegungsübungen das „Treppensteigen im Sitzen“ sowie „Krafttraining am Waschbecken“. Hierbei sind Bewegungen des Oberkörpers in Verbindung mit Armbeugen wie beim Boxkampf sowie Heben und Senken der Beine vorteilhaft für Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur. Als Krafttraining für Hand und Arm dient auch der Gummi eines Einweckglases, den man abwechselnd dehnen und wieder lockern kann. Und außerdem ist die Gesundheitspädagogin bereit, bei diesbezüglichen Fragen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Text + Foto: Klemens Hoppe