Tag der offenen Türe am 20. August während der Moosbacher Kirchweih

„Nahwärme Moosbach GbR“ stellt sich vor

MOOSBACH
Aus einer Stammtisch-Idee im Herbst 2019 (vor Corona) entstand nach der Abfrage der benötigten Heizleistung (ca. 230 KW), der Unterzeichnung der Absichtserklärungen im Mai 2020 und mit der Gründung der Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR) im Dezember 2020 das Moosbacher Nahwärmenetz.
Von 30 Haushalten des Windsbacher Ortsteils machten 13 mit. Einige der Hausbesitzer hatten erst kurz vorher ihre Heizung erneuert, für sie besteht aber die Möglichkeit später noch einzusteigen.
1. Vorsitzender Michael Bößenecker und 12 GbR-Mitglieder planten gemeinsam mit der Enerpipe GmbH aus Hilpoltstein die Umsetzung des Nahwärmenetzes und beantragten bis zum 31. Dezember 2020 die Förderung KfW und Bafa. Der offizielle Baustart mit einem ortsansässigen Bauleiter erfolgte im Mai 2021.

Fast 1000 Meter Wärmeleitung in Eigenleistung verlegt

966 Meter Wärmeleitung wurden zusammen mit Fachfirmen in ca. 500 Stunden Eigenleistung verlegt. Wegen der erst kurz vorher erneuerten Straßendecke wurden ca. 500 Meter Wärmeleitung im Spülverfahren und ca. 466 Meter neben der Straße im gebaggerten, offenen Graben verlegt.
Der Heizhausbau fand im Juli 2021 mit ca. 1300 Stunden Eigenleistung statt, gleich vorausschauend mit eingeplant: Platz für einen zweiten Heizungskessel. Das Grundstück hierfür konnte günstig von einem GbR-Mitglied gekauft werden. Neben dem Heizhaus errichtete der Jagdpächter eine einfache Wildtiertränke und die Mitglieder pflanzten neue Obstbäume auf dem Areal.
Von den 13 Teilnehmern liefern sieben die Holzstämme an die Forstbetriebsgemeinschaft zur Wertfestsetzung. Die Stämme werden dann direkt im örtlichen Hackschnitzellager (ausgelegt für 160m³) gehäckselt, um unnötige Arbeit und Kosten zu sparen. Der Heizkessel hat eine Leistung von 250 kW. Als Zwischenspeicher (Pufferspeicher) dienen zwei 5.000 Liter Wärmespeicher im Heizhaus.
Der Heizungsstart erfolgte rechtzeitig zur Heizperiode 21/22 im November 2021. Als gemeinnützige Leistung wird der Landjugendkeller in direkter Nachbarschaft gleich mit beheizt. Der Hauptteil der Wertschöpfung bleibt somit im Dorf und der übrige Teil in der näheren Umgebung. Auch die Gewerke wurden an möglichst örtliche Firmen vergeben.

Probleme gemeinsam und fachkompetent gelöst

Gleich bei der ersten Spülbohrung gab es einen Zwischenfall. Es sollte das Loch für das Heizrohr kurz vor dem Haus rauskommen, aber der Bohrer verfing sich im steinigen Untergrund und riss ab. Das Wasser beim Ausspülen suchte sich einen einfacheren Weg und kam an ganz anderer Stelle aus der Hofeinfahrt gesprudelt. Der „Schaden“ wurde dann schnell wieder behoben. Alle weiteren Spülbohrungen verliefen ohne Zwischenfälle und die Straßendecke sowie alle anderen Leitungen blieben heil. Auch wenn teilweise die Pläne der vorhandenen Leitungen nicht mit der Realität übereinstimmten.

Vorteile für die Teilnehmer eines Nahwärmenetzes

Im Keller bzw. im Heizraum entsteht viel Platz. Für die Übergabe mit Wärmetauscher und dem lokalen Warmwasserspeicher von meist 1.000 Liter werden nur ca. 4m² benötigt, wo vorher für die Lagerung des Heizmaterials und des Brenners ca. 20 m² nötig waren. Weitere Pluspunkte: So gut wie keine Wartung der eigenen Heizungsanlage mehr. Der Schornsteinfeger muss nur noch die eine Feuerstelle im Heizhaus prüfen. Die Kosten für Heizmaterial, Transport (kurze Wege) und die der Wärmeerzeugung halten sich in Grenzen und sind nicht mehr abhängig von politischen Entscheidungen.

Einladung zum Tag der offenen Türe an alle Interessierten 

Wegen Corona konnte keine offizielle Eröffnung abgehalten werden, deshalb besteht nun im Rahmen der Moosbacher Kirchweih die Möglichkeit der Besichtigung und des Erfahrungsaustausches am Kirchweihsonntag (20. August) von 13:00 bis 17:00 Uhr.
K W / Fotos: Haberzettl

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