Unterwegs mit Pinsel und Meißel in der Krautstadt

Die Kunst brachte Merkendorf zum Schwitzen

MERKENDORF

Nicht mehr wegzudenken ist die Merkendorfer Sommerakademie. Sie ist bereits seit über einem Jahrzehnt ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Krautstadt. Künstler wie Kurt Grimm, Manfred Sieber und Jess Walter brachten in der ersten Woche ihren Schützlingen die Kunst nahe. Ihren Abschluss fand die erste Hälfte wie gewohnt in einer Vernissage im Stadthof. Der zweite Bürgermeister Herbert Argmann begrüßte die Künstler und Kunstinteressierten zur Ausstellung. Über 10 Skulpturen aus heimischem Weichgestein gab es dort zu bewundern. Die Aquarellmalereien und Naturskizzen waren im Steingruberhaus ausgelegt. „Die Künstler bereichern jedes Jahr aufs Neue die Stadt mit ihren Objekten“, erklärte Argmann. Es sei erstaunlich, was in einer Woche alles entstehen könne. Dabei biete sich Merkendorf mit seiner historischen Altstadt und der ländlichen Umgebung aber auch für die Kunst an, schmunzelte der zweite Bürgermeister. Grimm erklärte, dass in diesem Jahr zwei Rekorde von seinen Schülern aufgestellt worden seien. Zum einen wurde die – mit über 1,50 Meter – bislang größte Steinskulptur erschaffen. Weiterhin wurde ein Stein bearbeitet, für den eigens ein Werkstattkran zum Einsatz kommen musste. Der anfangs über 400 Kilo schwere Stein sei schon ein ganz schöner Brocken gewesen, schmunzelte Grimm. „In dieser Woche haben wir ganz schön geschwitzt“, spielte der Künstler auf die heißen Temperaturen und die schweißtreibende Arbeit an. „Zusammen haben wir über eine Tonne Stein bewegt, was schon eine Leistung ist“, erklärte er. Manfred Sieber lehrte seine Schüler die Aquarellmalerei. Auch wenn es dieses Mal mit fünf Teilnehmern eine überschaubare Gruppe gewesen sei, so hätten sie doch sehr schöne Sachen erschaffen und es habe gute Stimmung geherrscht. Als Inspiration für die Malereien wurden die Stadt Merkendorf sowie deren nähere Umgebung und das Schloss Sommersdorf genommen, führte Sieber aus. Er ist schon seit 2004 ein fester Bestandteil der Merkendorfer Sommerakademie. Daher freue er sich auch schon jetzt, wenn es im nächsten Jahr eine Neuauflage geben wird. Jess Walter betreute auch in diesem Jahr wieder den Kurs Landschaftsmalerei als Experiment. Bei tropischen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit habe sein Kurs bestimmt über eine Tonne Emotionen bewegt, war sich der Künstler in Anlehnung an die Aussage seines Künstlerkollegen Grimm sicher. Das Malen sei ein Prozess, bei dem es auch mal anstrengend werden dürfe, betonte er. Im Kurs von Cornelia Königsperger ging es um das plastische Gestalten. Er stand dieses Mal unter dem Motto „Die eigene Form finden“. Die Werke aus diesem Kurs wurden zusammen mit denjenigen aus dem zweiten Bildhauereikurs im Rahmen einer zweiten Vernissage ausgestellt.

Text + Fotos: Marina Hellein

 

Betrachtung: Die Aquarellmalereien und Naturskizzen entstanden hauptsächlich in Merkendorf und der näheren Umgebung.

Den Rekord mit dem bislang schwersten Grundmaterial stellte eine Teilnehmerin von Kurt Grimm auf. Der Stein wog vor seiner Bearbeitung über 400 Kilo und konnte nur mit einem Kran bewegt werden. Fotos: Kurt Grimm

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