Verabschiedung von Pfarrerin Adriane Sossmeier

Tränen der Freude und Tränen der Trauer

BERTHOLDSDORF

„Nach gut sechs Jahren müssen wir nun Abschied nehmen von unserer lieb gewonnenen Pfarrerin Adriane Beatriz Dalferth Sossmeier“. Mit diesen Worten leitete die Vertrauensfrau Elfriede Ostertag die Stunden des Abschieds in der Kirche St. Georg ein. Tränen der Freude, dass wir sie hatten und Tränen der Trauer, dass sie nun wieder gehen muss – bis ans andere Ende der Welt – nach Brasilien, in ihre Heimat. Mit ihr verlässt auch ihr Ehemann, Pfarrer Jandir Sossmeier, Deutschland. Er war in der Mission EineWelt in Neuendettelsau tätig und wurde dort ebenfalls herzlich verabschiedet. Festliches Glockengeläut und feierlicher Einzug gingen dem Abschiedsgottesdienst voraus, bei dem der Posaunenchor, die ökumenische Singgruppe und die Querbläxer mit ihren Liedern und Melodien die Feier umrahmten. In ihrer Predigt blickte die Pfarrerin auf ihre Kindheit und auf die Jahre in Bertholdsdorf zurück. Schon als Kind ging sie gern zur Kirche – und das ist bis heute so geblieben. Immer wenn es etwas zu klären gab und sie nicht weiter wusste, verschenkte sie Bonbons – und schon war fast alles wieder gut. Ihre Devise lautet stets: Alles hat seine Zeit. Mit einem Dankgebet und dem Segen sprach Dekan Klaus Schlicker die Entpflichtung aus. Auch wir haben viel von ihr gelernt, gab der Dekan zu verstehen. Pfarrerin Adriane habe Talent auf Menschen zuzugehen, sie zu umarmen und lebendige Gottesdienste zu feiern. Er bescheinigte der Seelsorgerin große Herzlichkeit im Umgang mit den ihr anvertrauten Menschen. Im Pfarrkapitel von Windsbach gab es immer wieder mal etwas zu lachen, erzählte Pfarrer Tobias Brendel, und von ihrem Charme und ihrer Lebendigkeit wusste der frühere Landesbischof, Pfarrer Dr. Johannes Friedrich, zu berichten. Bei ihrer Art Gottesdienste zu feiern und zu predigen, sei die Zahl der Gottesdienstbesucher gestiegen. Auch der katholische Amtsbruder, Pfarrer Hans-Josef Peters von St. Bonifatius in Windsbach, war von der Pfarrerin begeistert. Er sprach von einer lebendigen Bereicherung im tiefen Glauben und bewunderte ihre Dynamik und Herzlichkeit. Besonderer Dank kam von Bürgermeister Matthias Seitz aus Windsbach. Mit Hochachtung und Respekt durfte er die Pfarrerin als großartige Seelsorgerin für alle Generationen erleben. Gern erinnerte er sich an gemeinsame Veranstaltungen, bei denen auch der ökumenische Gedanke gelebt wurde. Norbert Kleinöder ging als Vertrauensmann auf die Brasilianerin Sossmeier ein. Noch vor sechs Jahren dachten wir bei Brasilien zuerst an Fußball, an Urlaub am Zuckerhut, an Samba, an ein Stück Lebensfreude und an die Christusstatue. Nach den zurückliegenden Jahren hat sich das aber geändert. Wenn wir jetzt an Brasilien denken, werden wir in Zukunft sicherlich zuerst an Adriane denken. Pfarrerin Reinhild Schneider von der Mission EineWelt aus Neuendettelsau dankte Pfarrer Jandir Sossmeier für sein Wirken im Amt. Sie ging auch auf die besondere Gabe seiner Ehefrau Adriane ein, die eine große Gabe habe, auf Menschen zuzugehen und ihnen im Glauben beizustehen. Sie sprach ebenso wie auch Annemarie Jacobs vom Taufprojekt, das von der lutherischen Kirche in Brasilien entwickelt und jetzt in Deutschland etabliert wurde.

Im weiteren Verlauf sprachen Ramona Schwarz für den Posaunenchor und Helmut Erhardt für die Singgruppe. Sie dankten der Pfarrerin für ihre stets offene Art. Ähnlich äußerte sich auch der Konfirmandenjahrgang 2018. Den Schlusspunkt der Abschiedsworte setzte Elfriede Ostertag. „Wenn Fremde Freunde werden, dann ist das Ziel erreicht“, sagte sie während Kinder vom Kindergarten mit bunten Luftballons kamen und diese in den blauen Himmel steigen ließen.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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