Vögel und die Liebe –

Von lebenslanger Treue, kurzen Affären und Fernbeziehungen

Über das Liebesleben der Vögel hat die niederländische Wissenschaftsjournalistin Elvira Werkman nun ein Buch geschrieben. Seit sie mit 12 Jahren das Fernglas ihres Großvaters bekam um Gänse zu beobachten, ist sie begeistert von den gefiederten Geschöpfen. Für das neue Werk sprach sie mit Dutzenden Ornithologen und suchte in der einschlägigen Literatur nach Antworten. Dabei entdeckte sie, dass die Tiere bis in die 1980er Jahre hinein nicht als Individuen betrachtet wurden und es ein ziemlich traditionelles Bild der „Vogelehe“ gab. Heute weiß man dagegen, dass nicht alle Arten so treu sind wie die Dohlen. Ein Kohlmeisenpaar etwa, das gemeinsam im Nistkasten im Garten seine Jungen aufzieht, lässt sich schon hin und wieder mal zu Seitensprüngen hinreißen. Bei Schnepfenvögeln haben die Weibchen sogar häufig Nester mit mehreren Männchen. Sie legen die Eier und lassen die Herren dann Brut und Aufzug allein erledigen, während sie wieder auf Partnersuche gehen. Auch die „Ehe für alle“ ist in der Vogelwelt durchaus nichts Neues. Gleichgeschlechtliche Paare wurden beispielsweise bei Möwen oder Seeschwalben beobachtet. Beziehungen zwischen zwei Männchen sind dabei häufiger als zwischen zwei Weibchen. Bei den Albatrossen gibt es allerdings mehr lesbische Paare. Die unterschiedlichen Beziehungsmodelle in der heimischen Tierwelt stellt Werkman in „Vögel und die Liebe“ sehr unterhaltsam und wissenschaftlich fundiert vor. Mit dem Buch will sie bei den Lesern die Lust wecken, sich näher in ihrer unmittelbaren Umgebung umzusehen und die Vögel, die dort leben, durch Beobachtungen näher kennenzulernen. Elvira Werkman, Vögel und die Liebe, pala Verlag, 28 Seiten, zahlreiche Illustrationen, gebunden. ISBN 978-3895664090, Preis: € 16,00.

Textquelle: GPP / Foto: pala

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online