„Weite Steppen, tiefe Wälder und das Meer…“ Klänge aus Ost- und Südeuropa

WINDSBACH
Diese ausdrucksstarken Bilder, „Weite Steppen, tiefe Wälder und das Meer“, trafen der Männergesangverein MGV „Eintracht“ Windsbach unter der Leitung von Ortwin Mihatsch, das Akkordeonensemble Roland Gössnitzer aus Schwabach und die Mezzosopranistin Sandra Löffler sowie Udo Frisch am Klavier im diesjährigen Sommerkonzert musikalisch auf den Punkt.

Wo „Musik erklingt“ und Lieder gesungen werden, da lässt es sich gut sein. Und das wussten auch die zahlreichen Zuhörer, die die Windsbacher Stadthalle schier bis auf den letzten Platz belegt hatten, voll und ganz zu schätzen. Lang anhaltender Beifall und Zugabe-Rufe zeugten davon. Nina Rühl führte mit erläuternden Worten und situationsbezogenen Texten äußerst gekonnt und charmant durch das Programm. Ein Potpourri bunter Melodien und Lieder entführte die Besucher auf ihrer musikalischen Reise in aller Herren Länder. Von „Bianca“ wurde gesungen, und ein „Blankensteinhusar“ reitet auf dem Heldenpferd durch weite Steppen und trinkt Tokajer. In Anschluss daran nahm das Akkordeonensemble die Zuhörer mit „Von der Wolga zum Ural.“ Bevor jedoch Sandra Löffler das russische Volkslied vom „Roten Sarafan“ sang, ließen die stimmgewaltigen Männer das „Lied der Sehnsucht“ erklingen. Als flotte „Steppenreiter“ machte sich das Instrumentalensemble auf den Weg, und eines der bekanntesten russischen Lieder, „Kalinka“, ist derart voller Elan und Energie, dass kaum zu glauben ist, was hier besungen wird: „Wacholder, Wacholder, Wacholder mein, blühest einsam da draußen im dunklen Hain.“ Die ungarische Zigeunerweise „Feurige Herzen“ vom Männerchor gesungen und am Klavier von Udo Frisch begleitet, leitete über zu „Die Lerche“, welche die Mezzosopranistin mit ihrer überaus gefälligen und weit in musikalische Höhen steigenden Stimme ebenso hoch fliegen ließ. „Csardas Nr. 1“, übersetzt so viel wie „Wirtshaus“, ließ das Blut wallen, während das „Einsame Glöcklein“ die schier unendliche Weite des russischen Landes und die Einsamkeit eines Mannes widerzuspiegeln scheint. Eine kurze Pause lud zu frischen Getränken ein, zuvor jedoch wusste der Männerchor mit Udo Frisch am Klavier beim „Katjuscha-Casatschok“ die Zuhörer „in die Steppe, wo die Hütten schwarz im Kreis um des Fürsten Zelt stehen“, zu entführen. Im weiteren Verlauf des Abends riefen die Akkordeons den „Regimentsmarsch der Deutschmeister“ auf den Plan, und aus der „Fledermaus“ von Johann Strauß sang Sandra Löffler „Orlofsky´s song.“ Es folgten „Erinnerungen an ein Ballerlebnis“, „Veni sul mar“, südländische Romantik gepaart mit neapolitanischer Volksmusik sowie „Vicino Mare“, das Lied der Fischer, das zum Träumen von Sonne, Meer und Urlaub einlud. In musikalisch frischer Reihenfolge wurde von „Vaga luna“, „Einer Nacht in Venedig“ und von „Gabriellas Song“ gesungen und gespielt. „Sag beim Abschied leise Servus“ deutete bereits darauf hin, dass ein schöner Konzertabend alsbald der Vergangenheit angehört. Bevor allerdings die Zuhörer in eine laue Sommernacht entlassen wurden, sangen etliche bei dem Lied, „Du kannst nicht immer 17 sein“, das von Chris Roberts stammt, lauthals und aus voller Brust mit. Nach Dank- und Abschiedsworten des Vorsitzenden Herbert Edel wurde es nochmals äußerst temperamentvoll. Bei „Time to say good bye“, das Männerchor, Akkordeonensemble, Pianist und Solistin gemeinsam vortrugen, war zu vernehmen, was es heißt, Forte und Fortissimo zu singen. Für dieses besondere Konzerterlebnis spendeten die begeisterten Zuhörer nicht enden wollenden Applaus. Das veranlasste Sänger und Musiker schließlich, mit einigen Zugaben ihr Publikum nochmals zu erfreuen.
Text + Foto: Klemens Hoppe

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