Workshop über Essstörungen am Laurentius-Gymnasium

Wenn Essen zum Problem wird

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Um Schülerinnen über die Krankheiten Magersucht und Bulimie aufzuklären, fand ein Ernährungsworkshop in Kooperation mit der Berufsfachschule für Diätassistenten in den 7. Klassen des Laurentius-Gymnasiums Neuendettelsau statt. Die Werbung lebt es vor: Das Schönheitsideal einer Frau ist ein extrem schlanker Körper mit flachem Bauch und langen, dünnen Beinen. Hinter diesem Körper muss noch lang keine Essstörung stecken. Aber der Wunsch, diesem Schönheitsideal zu entsprechen, kann sich oftmals zu einer krankhaften Sucht entwickeln, die schlimmstenfalls mit dem Tod enden kann. „Gerade junge Mädchen laufen Gefahr, an einer Essstörung zu erkranken“, erklärten Ute Wania-Olbrich, Schulleiterin des Laurentius-Gymnasiums Neuendettelsau und Bettina Schumann-Flemmer, Lehrkraft an der Berufsfachschule für Diätassistenten. In Kooperation führten die beiden Schulen mit den Schülerinnen der 7. Klassen deswegen einen Workshop durch, der über die Essstörungen Magersucht und Bulimie aufklärte. Die Projektinhalte erarbeiteten die Schülerinnen der Berufsfachschule für Diätassistenten. Sie starteten mit einem gemeinsamen Frühstück im Klassenzimmer der Siebtklässlerinnen. Hinterher erklärten sie im Gespräch mit den Mädchen, aus welchen Gründen sich eine Essstörung entwickeln kann. „Magersucht oder Bulimie entstehen nicht nur durch ein falsches Schönheitsideal. Auch Lebenssituationen spielen eine wichtige Rolle“, erklärten Nadja Koller, Alina Enzner und Lena Barth, die sich im 2. Ausbildungsjahr zur Diätassistentin befinden. Veränderungen durch eine Trennung oder einen Umzug, ein geringes Selbstwertgefühl oder der Verlust einer wichtigen Bezugsperson können ebenfalls Gründe sein. „Die Patienten verlieren die Kontrolle über etwas in ihrem Leben. Der Körper ist jetzt das einzige, dass sie allein in der Hand haben“, erklärten sie. Anhand von Beispielen erläuterten sie die Symptome und Anzeichen der beiden Krankheiten und gaben Einblicke in den Alltag eines Lebens, das von einer Essstörung bestimmt wird. „Viele leiden an einer Körperwahrnehmungsstörung. Sie sehen sich zu dick, obwohl sie schon untergewichtig sind. Im Laufe der Krankheit ziehen sie sich auch immer mehr zurück, damit niemand von ihrer Krankheit erfährt“, begründeten die drei Auszubildenden. Zum Schluss gaben sie Tipps zum Umgang mit einem Erkrankten. „Auch für unsere angehenden Diätassistentinnen ist die Kooperation eine tolle Möglichkeit, Beratungserfahrungen zu sammeln“, erklärte Schumann-Flemmer. Durch den Workshop können sie die Lerninhalte der Ernährungspsychologie und Ernährungsberatung umsetzen.

Foto: Diakonie Neuendettelsau

Nadja Koller, Alina Enzner und Lena Barth erarbeiteten den Workshop zum Thema „Essstörungen“ mit den Schülerinnen der 7. Klasse des Laurentius-Gymnasiums.

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