Auszug ohne richtigen Abschied im Jugendwohncolleg Neuendettelsau

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)
Im Jugendwohncolleg in Neuendettelsau wohnen junge Menschen, die von zu Hause ausziehen, um in die Schule zu gehen oder eine Ausbildung zu absolvieren. Während der Alltag eigentlich von Gemeinschaft geprägt und im Wohncolleg immer etwas los ist, waren in den vergangenen Wochen aufgrund von Corona deutlich weniger Schüler vor Ort. Die gemeinsame Abschlussfeier entfiel ebenfalls. Vor allem für die jungen Menschen, die in diesem Jahr aus dem Wohncolleg ausziehen, bedeutet dies, ihr zu Hause auf Zeit ohne richtigen Abschied zu verlassen. Anna und Marlene haben zwei Jahren lang im Wohncolleg gelebt und die Diakoneo Fachoberschule Neuendettelsau besucht, an der sie in diesem Jahr ihren Abschluss gemacht haben. In den vergangenen Monaten hat sich ihr Alltag im Jugendwohncolleg für sie deutlich verändert. „Es sind wegen des Blockunterrichts viel weniger Schüler hier im Wohncolleg gewesen. Das war fast ein bisschen einsam“, erzählt Marlene. Anna fasst die Situation als ungewohnt aber trotzdem noch gut machbar zusammen. Vor allem die Gemeinschaft und das abendliche Beisammensitzen im Wohnzimmer, genauso wie ihre Freunde in der Schule zu sehen, fehlte den Beiden sehr. „Marlene und ich haben trotzdem noch etwas zusammen gemacht, aber ich war zuletzt nur noch an zwei Tagen in der Woche in Neuendettelsau. Deshalb haben wir uns dann nicht mehr so oft gesehen“, erklärt Anna. „Außerdem mussten wir natürlich auch im Wohncolleg bestimmte Hygieneregeln einhalten“, berichtet Marlene. In den Aufenthaltsräumen und der Küche muss eine Maske getragen und Abstand gehalten werden. Insgesamt war es einfach eine ungewohnte Situation sind sich beide einig. „Es ist schon schade, dass die Zeit im Wohncolleg und auch in der Schule jetzt so zu Ende gegangen ist“, meint Marlene. Normalerweise gibt es eine große Abschiedsfeier, damit sich die Absolventen richtig von den Mitbewohnern und den Betreuern verabschieden können. Diese fällt in diesem Jahr aber aus. „Hinzu kommt noch, dass die Schüler an ganz unterschiedlichen Tagen und Wochen aus dem Wohncolleg ausgezogen sind. Dadurch ist ein gemeinsamer Abschied heuer einfach nicht möglich. Wir hoffen aber, dass alle die jetzt ausziehen im kommenden Jahr noch einmal für einer kleine Feier wiederkommen“, sagt Stephanie Bräunlein, die Erzieherin im Jugendwohncolleg ist. Trotz der besonderen Umstände in den letzten Monaten und dem fehlenden Abschied finden Anna und Marlene für die zwei Jahre im Jugendwohncolleg nur positive Worte.  „Es war einfach eine tolle Zeit, man hat viele neue Leute kennengelernt und vor Corona war immer etwas los“, meint Anna. Und auch Marlene fällt der Abschied schwer: „Für mich war es auf jeden Fall eine gute Entscheidung, hier zur Schule zu gehen und im Jugendwohncolleg zu wohnen.“

Foto: Diakoneo / Stephanie Bräunlein

Marlene (links) und Anna (rechts) hatten sich ihre letzten Monate in der Schule und im Jugendwohncolleg anders vorgestellt und trotzdem das Beste daraus gemacht.

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