SACHSEN B. ANSBACH
Zu ihrem 78. Geburtstag Ende April hat Reinhilde Stadelmann sich gemeinsam mit ihrem Ehemann Hans einen großzügigen Wunsch erfüllt. Statt sich nämlich selbst zu beschenken, stifteten beide der Gemeinde Sachsen eine Sitzbank aus Edelstahl, die jetzt an der Ecke Weinbergstraße / Rebenweg steht. Die Idee dazu entstand bei einem Spaziergang, bei dem Reinhilde sich unterwegs gerne mal einen Augenblick hingesetzt hätte, es allerdings keine Bank oder ähnliches gab. Gedacht – getan: Bei der Firma Eberhardt in Lichtenau informierten sich die Stadelmanns umgehend und suchten ein Modell aus, das auch in wenigen Wochen geliefert werden konnte. Das Angebot, eine Bank für die Gemeinde zu stiften, stieß bei Bürgermeister Bernd Meyer erfreut auf offene Ohren, und so war auch schnell ein passender Standort ausgemacht. Ausdrücklich lobt Hans Stadelmann, als Bau-Ingenieur selbst vom Fach, die gute Arbeit der Sachsener Bauhofmitarbeiter, die das Fundament für die Bank bauten und auch noch ein Stück Rasen unter dem alten Zwetschgenbaum ansäten. Auf hellen Steinplatten steht sie nun, die silbergraue Bank, die nicht nur stabil, sondern auch leicht zu pflegen ist. „Gestiftet von Familie Bau-Ing. Hans und Reinhilde Stadelmann 2021“ ist dezent und gleichzeitig schön gestaltet in der Rückenlehne zu lesen. Wer sich nach dem Einkauf oder einfach so darauf setzt, hat einen weiten Blick die Weinbergstraße hinauf. Die so genannte Weinbergsiedlung, in der die Stadelmanns seit 40 Jahren wohnen, liegt linkerhand vom Ortseingang und eröffnet schöne Blicke über Gemeinde und Tal. Der Name lässt jedoch auch erahnen, dass es hier gefühlt vor allem in eine Richtung geht, nämlich bergauf. Zum Einkaufen gehen viele der mittlerweile älter gewordenen Bewohner trotzdem zu Fuß. Die Läden des täglichen Bedarfs wie Metzger, Bäcker, Supermarkt, aber auch Bankfiliale, Arzt und Gemeindeverwaltung liegen alle unten im Ort. Da kann der Rückweg die Straße hinauf mit voller Einkaufstasche schon mal mühsam werden. Seit dem Geburtstagsgeschenk von Hans und Reinhilde Stadelmann kann, wer möchte, hier eine entspannte Pause einlegen.
Text + Foto: Susanne Hassen
