Eintauchen in die Vergangenheit

MERKENDORF
Der Heimatverein Merkendorf feierte Mitte Mai das 30-jährige Bestehen des Heimat- und Krautlandmuseums mit einem großen Fest. Das Programm hatte bereits im Vorfeld Vielversprechendes verheißen. Die zahlreichen Besucher, von den Großeltern bis zu den Enkeln, bevölkerten den Marktplatz und das Heimatmuseum. Los ging es mit einem Jazzfrühschoppen im Festzelt im nahen Stadthof.
Der Vorsitzende des Heimatvereins Hans Popp eröffnete den Festtag. Er sagte: „Museen sind dafür da, um das Geschichtsbewusstsein und die Heimatverbundenheit zu stärken.“ Er dankte dem Schirmherrn Jürgen Pfeffer, von den Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen, der zusammen mit der Hilterhaus-Stiftung Ansbach und dem Bezirk Mittelfranken die Veranstaltung finanziell unterstützte.
Bürgermeister Stefan Bach war voll des Lobes für das Engagement, das die Vorstandschaft bei den Vorbereitungen an den Tag legte. Er ließ die Entstehungsgeschichte Revue passieren: 1985 hatte der damalige Bürgermeister Heinrich Helmreich zur Gründung einer heimatgeschichtlichen Sammlung aufgerufen. 1990 waren bereits 500 Exemplare zusammengekommen, heute sind es um die 3000. Doch es dauerte bis 1993, bis Räumlichkeiten in der ehemaligen Zehntscheune bereitgestellt werden konnten. Bezirkstagsvizepräsidentin Christa Naaß sprach ebenfalls ein Grußwort. Krautkönigin Paula I. berichtete in ihrer kleinen Ansprache von der Historie des Krautanbaues in und um Merkendorf. Die Museumsleiterinnen Helene Kreuzer und Theresia Hübner erhielten von Popp für ihre ehrenamtliche Arbeit ein Präsent.
Es war eine wahrliche Zeitreise, die die Besucher aus nah und fern am Internationalen Museumstag in der Altstadt erleben konnten. Der Besuch der Schulstube im Heimatmuseum fand vor allem bei den Kindern regen Zulauf. Einmal wie die Oma die Schulbank drücken und zu merken, dass im Vergleich zur heutigen Schulausstattung ein himmelweiter Unterschied bestand. Dann ging es gleich weiter zur Museumsrallye, wo es die Buchstaben für das Lösungswort im ehemaligen Getreidespeicher zu finden galt. Zudem gehörte ein Abstecher auf das Karussell unbedingt dazu.
Unterdessen zeigten Akteure des Fränkischen Freilandmuseums das Leben anno dazumal. Vorsitzender Hans Popp konnte extra zum Jubiläum die Einrichtung des Bezirks Mittelfranken ins Boot holen. Auf dem Marktplatz stellte Hans Grau seine Büttnerwerkstatt auf. Von der alten Schmiede beim Rathaus drang das Klopfen auf dem Amboss herüber. Korbmacher Hans Meier zeigte sein Handwerk und im Rathausfoyer zog ein Webstuhl in Aktion die Blicke auf sich. Für Freunde alter Fahrzeuge stellte die Feuerwehr Merkendorf eine historische Feuerspritze aus. Historische Bulldogs säumten den unteren Marktplatz. Der „Radsherr“ Helmut Walter weckte mit seinem Hochrad das Interesse.
Wer eine Mittagspause brauchte, konnte sich im Stadthof bei der historischen Schlachtschüssel stärken und das Bühnenprogramm verfolgen. Neben dem Männergesangverein hatten die Kindervolkstanzgruppe aus Flachslanden und die Integrative Trommelgruppe der Lebenshilfe Ansbach ihre Auftritte. Vorträge im Steingruberhaus, etwa zur fränkischen Volksmusik, rundeten das vielfältige Angebot ab. Nachmittags bot Werner Wiedmann mit seinen fleißigen Helferinnen Kaffee und Kuchen an.
Zum Abschluss verlieh der Heimatverein mit der Stadt den Ehrenamtspreis an verdiente Bürger.
Text + Fotos: Daniel Ammon

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