HEILSBRONN
Auf das traditionelle Silvestertreffen der PI Heilsbronn mit den Bürgermeistern des Schutzbereiches hatte sich PI-Leiter Helmut Gollrad mit seinem Team wieder gut vorbereitet – neben Getränken und einer Tasse Kaffee warteten alle Statistiken, Zahlen und Fakten bereits in Printform auf die kommunalen Gäste. Die Bürgermeister aus der Region zeigten sich beruhigt über die positive Bilanz von Gollrad: Die Gesamtkriminalität ist leicht rückläufig und die Bürger wohnen in einer sicheren Gegend. Die PI Heilsbronn betreut derzeit mit 36 Beamten neun Stadt- und Gemeindebereiche auf einer Fläche von rund 355 Quadratkilometern mit ca. 43.000 Einwohnern. Besonders erfreulich sei der Rückgang sogenannter Rohheitsdelikte, eingeschlossen der schweren und gefährlichen Körperverletzung. Hier will man auch in Zukunft weiter gegenwirken und die Präventionsarbeit im Jugendbereich verstärken. Sorgen macht man sich bei der PI um die Zunahme der Einbrüche im industriellen Bereich, hier zeigt die Autobahnnähe ihre Schattenseiten durch „reisende Täter“. Auch der leichte Anstieg der Tages- und Dämmerungswohnungseinbrüche soll durch die Weiterführung von sichtbarer Präsenz der Polizei und Fußdienstgängen in allen (auch kleineren) Gemeinden wieder gesenkt werden. Die Verkehrslage 2012 zeigte leider eine negative Statistik in fast allen Bereichen: 7,3 % mehr Gesamtunfälle, 34 % mehr Schwerverletzte, 8 % mehr Alkoholunfälle und 20 % mehr Geschwindigkeitsunfälle. Dagegen stehen die positiven Zahlen bei den Unfallfluchten (leichter Rückgang und eine Aufklärungsquote von 62 %) und ein Rückgang der Todesopfer um 37 %. Besonderes Augenmerk legt die PI Heilsbronn auf die Risikogruppe der Fahranfänger. Sie sind an jedem dritten Unfall mit schwerwiegenden Folgen beteiligt und hierbei sogar zu 75 % der Unfallverursacher. Unter dem Motto „SMS – Sicher Mobil im Straßenverkehr“ wird die PI Heilsbronn 2013 daher gezielt Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen. Geplant sich regelmäßige Besuche aller Fahrschulen im Dienstbereich. Auch Präventionsbesuche an Schulen im Bereich Drogen, Alkohol und Gewaltbereitschaft sind fest im Dienstplan 2013 verankert. Zudem richtet sich der Fokus auf die Unfallschwerpunkte der Region, z.B. die Wattenbacher Kreuzung, die Heilsbronner Kupferkreuzung oder den Kreisverkehr Hergersbach an der B 466. Nur wenige Tage nach dem Silvestertreffen musste die PI Heilsbronn ganz aktuell feststellen, dass Kreisverkehre, die eigentlich die Verkehrssituation entschärfen sollen, manchmal einfach ignoriert werden. Eine Fahrerin rauschte aus Windsbach kommend geradeaus über den Hergersbacher Kreisverkehr, überfuhr ein Verkehrszeichen, schob einen Teil der Bepflanzung vor sich her und kam erst in einem Acker zum Stehen. Am Auto der Frau entstand Totalschaden, sie selbst wurde leicht verletzt. Gerade im Verkehrsbereich gilt: Was nutzt die vorbildlichste Präventionsarbeit der Polizei, wenn Verkehrsteilnehmer rücksichtlos auf ihrem Weg beharren? Mit dem Projekt „Tipps und Hilfen für alte Hasen“ möchte die PI Heilsbronn in Zukunft auch auf Senioren und erfahrene Autofahrer zugegehen. Hier soll nicht belehrt werden, betonte Helmut Gollrad, sondern Neugier geweckt und um Verständnis geworben werden!
K W / Foto: Haberzettl