Kirchweih in Zeiten von Corona

Treffen mit gebührendem Abstand in Biergärten und Gasthäusern

NEUENDETTELSAU
Unter einer Kirchweih stellt man sich normalerweise ausgelassene Fröhlichkeit bei gemütlichem Beisammensein vor. Doch in den Zeiten der Corona-Pandemie ist das alles ganz anders. Mund-Nasenschutz und Abstandsregeln in Biergärten und Gastwirtschaften bestimmten das Bild. Wenn auch Familien beisammen sitzen durften und Freunde und Nachbarn in weiterem Abstand Platz nahmen, so wollte doch keine rechte Kerwa-Laune aufkommen. Aber was sollte man da machen? Die Vorschriften mussten eingehalten werden, man will ja selbst nicht erkranken und eventuell auch keinen anderen anstecken. So hieß die Devise eben: Gute Mine zeigen und geduldig abwarten, bis dieser leidige Spuk endlich wieder vorüber ist.

Wegen den eingeschränkten Möglichkeiten hatten sich die Wirtsleute etwas einfallen lassen, um den Kirchweih-Besuchern wenigstens ein bisschen Feierlaune zu bieten – eine Wirtshaus-Kirchweih. Am Donnerstag war traditioneller Kirchweihauftakt mit fränkischer Schlachtschüssel angesagt und von Freitag bis einschließlich Kerwa-Montag wartete eine reichhaltige Kirchweihkarte mit allerlei Köstlichkeiten, Schmankerln und Grillspezialitäten auf feierfreudige Kirchweihgäste aus nah und fern. Für Freunde des traditionellen Kirchweihfrühschoppens mit Weißwürsten, Brezeln und zünftiger Stimmungsmusik war Samstag der große Tag. Aufgrund der Vorgaben und der begrenzten Sitzplätze war es äußerst ratsam, sich vorzeitig anzumelden, um einen Sitzplatz zu ergattern. Und wer aus diesem ungewöhnlichen Grunde zuhause feiern wollte, dem konnte auch geholfen werden. Denn an den Kirchweihtagen gab es alle Speisen auch „to go“. Auf ein Kirchweihzelt und den traditionellen Kerwabaum mit den Kerwamadli und Kerwabuam musste heuer ebenso verzichtet werden – sehr zum Leidwesen der vielen Fotografen und Zuschauer, die das Spektakel des Kerwabaum-Aufstellens erleben und im Bild festhalten wollten. Ganz zu schweigen vom leider ausgefallenen Kirchweih-Umzug – mit dem neuen Bürgermeister Christoph Schmoll, dem Gemeinderat, dem TSC und seinen Sportlern, den Vereinen und Musikkapellen – der sich in diesem Jahr nicht durch die Straßen und Gassen des Ortes schlängeln durfte. Doch es besteht die große Hoffnung, dass im kommenden Jahr 2021 alles wieder anders wird und auch Kirchweih gefeiert werden darf – dann aber richtig fränkisch vergnügt – mit Fahrgeschäften am Sternplatz und bunten Buden entlang der Hauptstraße mit brutzelnden Bratwürsten, Bier und anderen kühlen Getränken, mit Steckerlfisch, süßen Herzerl fürs Herzerl und köstlichen Leckereien sowie deftigen Grillsteaks. Wie sich das eben so gehört an einer Kirchweih im liebens- und lebenswerten Neuendettelsau.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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