Lebenslang lernen auf der Vulkaninsel

BORGARNES / SACHSEN B. ANSBACH

Lebenslanges Lernen ist an keinen Ort gebunden. Das dachten sich auch sieben Frauen und vier Männer aus neun verschiedenen europäischen Ländern, die sich im Frühjahr auf der größten Vulkaninsel der Erde trafen: Auf bzw. in Island – zu einem sogenannten „GRUNDTVIG“-Seminar aus dem gleichnamigen Europäischen Programm für die allgemeine Erwachsenenbildung. Organisatorin und Dozentin Gudrun Petursdottir vom Institut Intercultural Iceland in Reykjavik hatte für die einwöchige Veranstaltung einen geschichtsträchtigen Ort ausgesucht: Per Bus ging es nach Borgarnes, etwa 60 Kilometer nördlich der isländischen Hauptstadt. Hier hatte der Sage nach vor 900 Jahren die Besiedlung oder, wie die Isländer sagen, die Landnahme der unwirtlichen Insel durch Egil Skallagrimsson begonnen. Für die elf Lernbegeisterten zwischen Mitte 30 und Mitte 50 – allesamt tätig in der Erwachsenenbildung und / oder Schule in ihren Ländern – begann eine intensive Woche der besonderen Art. Das anspruchsvolle Seminarthema hieß „Kooperatives Lernen in multikultureller Gruppe (CLIM)“ – und Gudrun legte äußerst professionell und engagiert ein hohes Tempo vor. Kurze Theoriephasen wechselten mit praktischen Übungen, Gruppenaufgaben und Präsentationen. Unter dem Motto „Jeder weiß etwas, keiner weiß alles!“ arbeitete man sich Schritt für Schritt in die Praxis hinein, um sie später für den eigenen Unterricht daheim anwenden zu können. Daheim hieß in diesem Fall einmal quer durch Europa mit Eleni aus Griechenland, Steve aus Schottland, Susanne und Silke aus Deutschland, Doriane und Richard aus Frankreich, Klara aus Ungarn, Viviana aus Italien, Gints aus Lettland und Merzhana aus Bulgarien. Wie in Island üblich, sprach man sich mit Vornamen an, Unterrichtssprache war Englisch. Nach dem Unterricht war Landeskunde angesagt: Gudrun führte die Gruppe auf den erloschenen Krater Kolbeinstadafäll, zu den Hraunfossar, den „Wasserfällen aus der Lava“ (Foto), zur ergiebigsten Thermalquelle der Welt mit Namen Deildartunguhver und anderen Orten. Zum Probieren gab es Trockenfisch, Schokoladenlakritz und dazu einen guten Schluck „Brennivin“, und über all dem stand ein strahlend blauer Himmel mit Sonne und für die Jahreszeit ungewöhnlich milden Temperaturen, während sich in den Heimatländern quer durch Europa der Schnee türmte. Ein Bad in der berühmten Blauen Lagune von Reykjavik rundete diese außergewöhnliche Woche ab.

Text + Fotos: Susanne Hassen

a 20130327_170442 a Hraunfossar130325

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online

Schreibe einen Kommentar