Woran erkenne ich Demenz? Vortrag von Diplom-Psychologin Ivanka Perisic

NEUENDETTELSAU

Einen ausführlichen und vor allem verständlichen Vortrag hielt kürzlich die Ansbacher Diplom-Psychologin Ivanka Perisic im Rotkreuzhaus. Die Gruppe der Neuendettelsauer Frauenselbsthilfe nach Krebs hatte dazu eingeladen. Die Bezeichnung „Demenz“ lässt sich vom lateinischen „Dementia“ herleiten, gleich bedeutend mit „Unvernunft“. Es gibt heilbare und nicht heilbare Demenzen. Die genaue Ursache der Alzheimer-Krankheit ist bisher nicht bekannt. Die Erkrankung wird durch einen fortschreitenden Verlust von Nervenzellen hervorgerufen. Diese Krankheit wurde vom bayerischen Nervenarzt Alois Alzheimer aus Marktbreit erstmals beschrieben. In Deutschland leiden etwa 1,6 Millionen Menschen an dieser Erkrankung, jährlich kommen 300.000 neue Fälle hinzu. Früherkennung ist deshalb wichtig, weil man den Krankheitsverlauf nur in frühen Stadien, mit geringen Störungen, verzögern kann, betonte die Referentin. Eine Verhinderung oder ein Stopp der Alzheimer-Erkrankung ist bislang nicht möglich. Allzu oft, wenn man eine Gedächtnisschwäche frühzeitig bemerkt, wird versucht, dies zu bagatellisieren, die Probleme werden heruntergespielt oder verheimlicht, verleugnet, Defizite werden ignoriert. Der Betroffene versteht sich selbst nicht mehr, hat Angst, schämt sich und leidet an Depressionen und Stimmungsschwankungen. Er erlebt sich als Versager und fühlt sich wertlos, zieht sich zurück und meidet neue Situationen wobei auch vorhandene Kontakte abgebrochen werden. Warnzeichen einer drohenden Demenz bei sich selbst oder anderen können folgendermaßen aussehen: Häufiges Vergessen von Namen und wichtigen Terminen – oft gebrauchte Worte fallen einem nicht mehr ein – plötzlich fällt das Rechnen schwer – Gegenstände werden verlegt und an völlig unpassenden Orten (oder überhaupt nicht mehr) wieder gefunden – Stimmungsschwankungen, denen keine Ursache zuzuordnen ist – Verändern der gewohnten Persönlichkeit. Beim Verdacht, dass Vergesslichkeit das normale Maß überschreitet, muss ein Facharzt aufgesucht werden. Was unterscheidet Störungen des Gedächtnisses im Rahmen einer Demenz von normaler Vergesslichkeit im Alter? Namen vergessen – das Vergessen von kurz zurückliegenden Ereignissen – Gegenstände verlieren – gestörtes Zeitgefühl – gestörte Orientierung – Wiederholungen – eingeschränkte Urteilsfähigkeit – Sprachstörungen – Probleme mit abstraktem Denken sowie Persönlichkeitsveränderungen. Was kann man tun? Bewegung steigert die Durchblutung, vernünftige Ernährung liefert nötige Nährstoffe und aktive Teilnahme am Leben verhindern das „Hirn-Rosten“. Auf dem täglichen Speiseplan sollte vor allem stehen: Vitamin E, Vitamin C, Beta-Carotin, Omega-3-Fettsäuren. Wer mindestens einmal wöchentlich Fisch oder Meeresfrüchte zu sich nimmt, verringert das Alzheimer-Risiko um bis zu einem Drittel, resümierte Ivanka Perisic. Und zur Vorbeugung sollten täglich drei bis vier Tassen Kaffee getrunken werden. Außerordentlich umfangreich waren die Ausführungen der Referentin, anschließende Fragestellungen der Zuhörer bewiesen das allgemein große Interesse an diesem Thema. Wer mehr erfahren möchte, kann sich an die Alzheimer Gesellschaft in Ansbach wenden. Die Demenzfachberatungsstelle ist unter der Telefonnummer 0981-51237 zu erreichen.

Text: Ivanka Perisic/Klemens Hoppe + Foto: Klemens Hoppe

a Alzheimer Demenz Vortrag im BRK ND 008

 

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online

Schreibe einen Kommentar