WEISSENBRONN
„Was mein Gott will, das g´scheh allzeit“, war das musikalische Thema eines Benefizkonzerts zur Lutherdekade, das in der Weißenbronner Kirche St. Michael stattfand. Jutta Gruber aus Heilsbronn sang Sopran, und an der Orgel spielte Elmar Ludwig aus Weißenbronn. Zur Begrüßung der Zuhörer unterstrich Pfarrer Hans Schlumberger, dass dort, „wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“, Gottes Wort und schöne Abendmusik gehört werden kann. „Wo Christen singen, da ist die unsichtbare Schar der Engel mitten unter uns“, sagte der Geistliche und redete den Besuchern dieses Konzerts wohl aus der Seele. Die Musik und die Lieder, die zu hören waren, ließen ein Gefühl himmlischer Seligkeit aufkommen. Die Lutherdekade, zugleich das Jahr der Kirchenmusik, sollte gedanklich an Dichter und viele Komponistinnen und Komponisten erinnern, die exakt fünfzig- oder mehrjährige Jubiläen hätten feiern könnten. In den jeweiligen Rubriken „Martin Luther und die Musik“ oder „Schatzkammer Gesangbuch“ waren Lieder von Johann Sebastian Bach, Johannes Petzold, Claudin de Sermisy, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Johann Crüger, und Hans Leo Haßler sowie als musikalisches Abendgebet von Samuel Rothenberg „Abend ward, bald kommt die Nacht“ zu hören. Bei annähernd sämtlichen Liedern sang die Sopranistin zu Anfang eine Strophe während die Konzertbesucher anschließend weitere singen konnten. So wurden die Zuhörer musikalisch in die Abendmusik mit eingebunden, was dazu führte, wie Pfarrer Schlumberger es formulierte, „die Schönheit Gottes und die Würde des Lebens in der Musik“ zu erkennen. Ferner kam zum Ausdruck, dass Zeitgenossen Martin Luthers ihn oftmals mit seiner Laute antrafen, was seine Freude an der Musik unterstrich. Ebenso führte die musikalische Präsenz, unterlegt mit Worten und Weisen der Musik, durch die wichtigsten Stationen des Lebens Jesu, verdeutlichte Pfarrer Schlumberger. Neben besinnlichen Melodien und Liedern mit bewegenden und ergreifenden Texten spiegelte sich aber auch vielfach Lebenslust und Lebensfreude wider, bewegt, beschwingt und leicht anzuhören. Die Zuhörer dankten zu abendlicher Stunde sowohl Jutta Gruber als auch Elmar Ludwig mit anhaltendem Beifall, diese ihrerseits belohnten die Besucher mit dem von Bach bearbeiteten Abendlied: „Der Tag ist hin, die Sonne gehet nieder“ als Zugabe. Der Erlös des Konzerts, in die Körbchen am Ausgang des Gotteshauses eingelegt, ist für die technische Überholung der Orgel in der Weißenbronner Michaelskirche bestimmt.
Text + Foto: Klemens Hoppe