Bürgerinnen und Bürger fordern Erhalt der Klinik Neuendettelsau

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Bürgerinnen und Bürger aus dem östlichen Landkreis Ansbach und darüber hinaus sprechen sich für den Erhalt der Klinik Neuendettelsau aus. In einer Petition fordern sie, die Pläne für eine Umstrukturierung zu stoppen und an einem „runden Tisch“ eine Lösung im Sinne der Patienten zu erarbeiten. Innerhalb von 10 Tagen haben Ende November / Anfang Dezember knapp 5000 Menschen diese Petition unterzeichnet. 

Viele Kommentare von Unterzeichnenden der Petition sind von Sorge um die künftige Gesundheitsversorgung geprägt. „Ich finde es wichtig, in der Nähe die beste Versorgung zu bekommen“; „Gerade für ältere Menschen sind die Akutversorgung und Krankenhauspflege vor Ort Fragen der Lebensqualität“; „Gerade Corona zeigt doch, wie wir auf wohnumfeldnahe Hilfe angewiesen sind“; „Mit der geplanten Maßnahme wird ein großes Loch in die lokale medizinische Versorgung gerissen“ – so einige Zitate.

Diakoneo als Träger der Klinik Neuendettelsau hat vor wenigen Wochen Pläne vorgestellt, die massive Einschnitte in das Leistungsangebot des Hauses bedeuten. Die Grund- und Regelversorgung in den Abteilungen Chirurgie, Innere Medizin und Intensivmedizin sowie die Notfallambulanz rund um die Uhr sollen nicht mehr gewährleistet sein. Wesentliche medizinische Leistungen sollen in die Klinik Schwabach, die ebenfalls von Diakoneo betrieben wird, umgegliedert werden. In Neuendettelsau gäbe es dann eine Klinik mit den Schwerpunkten Kardiologie und Geriatrie, ferner würden geplante ambulante Operationen vorgenommen. Bestehen bleiben würde ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), das von Montag bis Freitag besetzt ist.

„Diese Umstrukturierung bedeutet eine Gefährdung der wohnortnahen Versorgung“, heißt es in der Petition. So halten die Initiatoren nicht nur die chirurgische und internistische Notaufnahme für Notfälle aller Art in der Region für unverzichtbar. Auch für Patienten und Angehörige würden sich die Wege erheblich verlängern. Zwischen dem östlichen Landkreis Ansbach und der Stadt Schwabach bestehen keine gewachsenen Beziehungen, im öffentlichen Nahverkehr gibt es keine zumutbaren Verbindungen. Für den Rettungsdienst ergäben sich längere Wege, wodurch Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfristen gefährdet wäre. Nicht zuletzt den Bewohnern in den Heimen sowie den älteren Menschen in der Region würde die Sicherheit genommen, die die nahe und moderne Klinik Neuendettelsau (zwischen den Jahren 2000 und 2007) völlig neu gebaut) und ihr Personal seit Jahrzehnten vermitteln.

Mit ihrer Unterschrift unter die Petition fordern Bürgerinnen und Bürger, die Klinik Neuendettelsau in ihrer jetzigen Form zu erhalten. Denn sie garantiert die  gleichwertigen Verhältnisse in der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Allein in den acht Kommunen der Allianz Kernfranken leben rund 43.000 Menschen.

Adressat der Petition ist nicht nur der Träger Diakoneo. In der Verantwortung sehen die Initiatoren auch das Bayerische Gesundheitsministerium und Gesundheitsminister Klaus Holetschek sowie den Landkreis Ansbach und Landrat Jürgen Ludwig. Sie sind aufgefordert, sich gemeinsam mit Vertretern von Patienten, Mitarbeitenden der Klinik sowie Vertretern der Rettungsdienste an einen Tisch zu setzen. Die Petition wird verantwortet vom Lokalen Bündnis für Familie Neuendettelsau e.V., unterstützt unter anderem vom Seniorenbeirat der Gemeinde sowie mehreren Vereinen. Bisher wurden ausschließlich online (www.openpetition.de/!vdyrz) Unterschriften gesammelt. Im Dezember haben Unterstützer die Möglichkeit, unter anderem in Arztpraxen und Geschäften des östlichen Landkreises die Petition zu unterzeichnen.

Text: Eckard Dürr / Infos unter E-Mail eckard.duerr@kyklos.de

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