HSWT-Forschungsprojekt zu Baulücken und Wohneigentum kooperiert mit drei ländlichen Kommunen in Westmittelfranken

TRIESDORF / WOLFRAMS-ESCHENBACH (Eig. Ber.)

Das Forschungsprojekt zu sozialen Aspekten von Baulücken, das seit Jahresbeginn am Campus Triesdorf der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) läuft, ist eine Kooperation mit drei ländlichen Kommunen eingegangen: Die Stadt Wolframs-Eschenbach und die Gemeinde Neusitz im Landkreis Ansbach sowie die Gemeinde Uehlfeld im Landkreis Neustadt-Aisch mit jeweils rund 2.000 bis 3.000 Einwohnern werden als Untersuchungsorte am Projekt mitwirken. Das vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geförderte Projekt ist in den Forschungsbereich der Innenentwicklung und des Flächenverbrauchs eingeordnet und legt seinen Fokus auf den ländlichen Raum Westmittelfrankens. Es untersucht die gesellschaftlichen und kulturellen Einstellungen der Einwohner sowie der Stadt- beziehungsweise Gemeinderäte hinsichtlich Baulücken und Leerständen, da diese persönlichen Haltungen beim ländlichen Wohneigentum eine enorme und bisher kaum erforschte Rolle spielen. Das Projekt, das von 2021 bis 2023 läuft, soll ein vertieftes Verständnis der sozialen Aspekte von Baulücken hervorbringen. Begleitet wird das wissenschaftliche Team von einem Forschungsbeirat aus erfahrenen Praxispartnern: Dr. Rainer Fugmann, Regionsbeauftragter für die Region Westmittelfranken bei der Regierung von Mittelfranken, Dr. Verena Walter von der Förderinitiative „Innen statt Außen“ beim Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken sowie Franziska Wurzinger und Stefanie Bojko, beide Flächensparmanagerinnen bei der Regierung von Mittelfranken. Bei Ortsbegehungen stellten die Bürgermeister sowie deren Mitarbeitende aus den Bauverwaltungen dem Forschungsteam die aktuellen Baulücken und Leerstände vor. „Da wir uns sehr für Innenentwicklung einsetzen, freuen wir uns, an der Studie mitzuwirken“, sagt Michael Dörr, Bürgermeister von Wolframs-Eschenbach. Ähnlich verhält es sich in Uehlfeld: „Wir haben großes Interesse daran, die Leerstände im Ortskern wieder mit Leben zu füllen und arbeiten bereits engagiert dafür“, so Bürgermeister Werner Stöcker. „Die Befragung kann uns helfen, die Bedürfnisse der Eigentümer besser zu verstehen“, erklärt Bürgermeister Manuel Döhler in Neusitz bei Rothenburg. Als zentrale Akteure werden im Winter 2021/22 Wohneigentümer aus repräsentativen Ortsteilen der Gemeinden, die Gemeinde- und Stadtratsmitglieder, die Bürgermeister sowie Mitarbeitende in Genehmigungsbehörden schriftlich befragt werden. „Wir hören immer wieder von Familiengeschichten, Erbschaften und komplexen sozialen Verhältnissen, die das Wohneigentum vor Ort und die zukünftige Ortsentwicklung stark prägen, aber wissenschaftliche Kenntnisse werden noch dringend gebraucht. Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse der Praxis und Politik weiterhelfen und einen erweiterten Dialog schaffen“, so Projektleiterin Prof. Dr. Jennifer Gerend von der HSWT. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Marina Beck, die ebenfalls zum Forschungsteam zählt, erklärt: „Wir hoffen, dass die angefragten Eigentümer an unserer Studie mitwirken und den kurz gehaltenen Fragebogen zahlreich zurückschicken. Die Befragungen erfolgen selbstverständlich anonym.“ Auch für persönliche Interviews wird das Team bereitstehen, falls die Befragten weitere Gesichtspunkte äußern und sich stärker in die Studie einbringen wollen. Gerend und Beck sind im Masterstudiengang Regionalmanagement an der HSWT tätig, wo seit 2005 Studierende für die Planung und Umsetzung von nachhaltigen regionalen Entwicklungsprozessen ausgebildet werden.

Foto: HSWT


Prof. Dr. Jennifer Gerend (links) und Sanierungsberater Frieder Müller-Maatsch bei der Ortsbegehung in Uehlfeld.
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